Wenn sich bald ebenso viele Leser Gedanken darüber machen, wie handelnde Personen darin vorkommen, muss schon etwas dran sein. Tolstois Krieg und Frieden hat fraglos Gewicht, vier Bände machen es nicht leicht, ihn mit sich herumzutragen. Wer Gebundenes nicht mag, kann sich deren Inhalt auch in Kassettenform beschaffen, es kann sogar noch günstiger sein. In Russland geht es oft um große Familien, wenn bewegte Zeiten Gegenstand der Auseinandersetzung sind. Dass ein Register von erheblichem Nutzen dafür ist, nicht vollends durcheinanderzugeraten, hilft ungemein bei der Orientierung. Allein die Namensgebung führt nicht immer weiter, ist neben den Vornamen mit ihren den Geschlechtern angepassten Familiennamen doch auch der Kosename recht gebräuchlich. Dennoch bleibt nach der Bewältigung von gut anderthalb Tausend Seiten kein Zweifel daran, wie die Bevölkerung während der napoleonischen Befreiungskriege von 1805 an sieben Jahre lang und darüber hinaus gedacht hat. Von wahrem Frieden kann währenddessen weniger die Rede sein, eher von gemäßigt kriegerischen Auseinandersetzungen. Natürlich wartet eine Fülle von Details auf Interessierte, und gerade das macht die beschriebenen Vorgänge so anschaulich und damit gut verständlich. Besonders aufschlussreich sind die immer wieder eingeflochtenen kommentierenden Bemerkungen und die daraus gezogenen Schlüsse.
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