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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Reiseberichte zählen sicherlich mit zu den interessantesten, jedoch auch mitunter problematischen, Quellen des Mittelalters. Reisen in weit entfernte Länder oder gar zu anderen Kontinente war lediglich einem kleinen, erlesenen Personenkreis der europäischen Bevölkerung vorbehalten. Entsprechend großen Anklang fanden die Berichte derjenigen, die von fernen Länder und Kulturen aus eigenen Erfahrungen berichten konnten. Sie waren nicht nur beim einfachen Volk beliebt, das…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Reiseberichte zählen sicherlich mit zu den interessantesten, jedoch auch mitunter problematischen, Quellen des Mittelalters. Reisen in weit entfernte Länder oder gar zu anderen Kontinente war lediglich einem kleinen, erlesenen Personenkreis der europäischen Bevölkerung vorbehalten. Entsprechend großen Anklang fanden die Berichte derjenigen, die von fernen Länder und Kulturen aus eigenen Erfahrungen berichten konnten. Sie waren nicht nur beim einfachen Volk beliebt, das niemals selbst auch nur ähnlich exotisches wie die Küsten Asiens oder Afrikas mit eigenen Augen gesehen hatte, oder jemals sehen würde. Auch in den europäischen Herrscherhäusern waren Fernreisende und ihre Berichte gern gesehene Gäste. Neben der bloßen Unterhaltungsfunktion, die diese Erzählungen erfüllten, spielten jedoch auch wirtschaftliche und später auch kolonial-politische Interessen eine Rolle. (...) Zu dieser Gruppe ist sicherlich auch Ludovico de Varthema zu zählen, dessen „Reisen im Orient“ eine der beiden im Folgenden näher zu untersuchenden Reiseberichtsquellen aus dem frühen 16. Jahrhundert darstellt. Wie Folker Reichert in seinem Vorwort der von ihm angefertigten Übersetzung aus dem Jahr 1996 bereits erläutert, gibt es zahlreiche (...) Die zweite Quellengrundlage stellt ein Reisebericht des portugiesischen Apothekers Tomé Pires dar, welcher seine Erlebnisse und Eindrücke, die er während seines Aufenthaltes von 1512-1515 entlang der Malabarküste bis hin zu den südostasiatischen Inseln gesammelt hatte, beschreibt. (...) Insbesondere die stark wirtschaftlich geprägten Interessen der Portugiesen könnten zu Bündnissen mit den hinduistischen Herrschern geführt haben, die ebenso darauf bedacht gewesen sein dürften, die Vormachtstellung der muslimischen Händler im südasiatischen Raum zu brechen. Doch auch Interessenkonflikte mit den vermeintlichen Bündnispartnern im Hinblick auf koloniale Bestrebungen der portugiesischen Krone dürften im Fokus der Reisenden gestanden haben. Weiterhin stellt sich die Frage, welche konkreten Kriegshandlungen beide Autoren in ihren Berichten beschreiben und welche Wirkung sie damit bei ihrem Zielpublikum zu erzielen erhofften, bzw. welchem Zweck ihre Beschreibungen dienten. In diesem Zusammenhang wird auch zu erläutern sein, welche Besonderheiten der Kriegsführung Südasien im beginnenden 16. Jahrhundert bot, bzw. welche Unterschiede zur Kriegsführung in Europa den Autoren auffielen.