Der Verfasser dieser Erinnerungen, ein Bergmann aus dem Saarrevier, für dessen Glaubwürdigkeit und guten Charakter wir bürgen, hat in seiner einfachen, schmucklosen Schilderung des Krieges, wie er ist, das stärkste Argument gegen den Krieg nicht nur, sondern gegen jede Art von Militarismus, gegen jede Art von Kriegsbereitschaft geliefert. Ende Juli herrschte in unserer Garnison Koblenz eine fieberhaft erregte Stimmung. Ein Teil unserer Leute war von einer nicht wiederzugebenden Begeisterung, der andere von einer unbeschreiblichen Niedergeschlagenheit beseelt. Die Kriegserklärung lag in der Luft. Ich gehörte zu den Niedergeschlagenen. War ich doch im zweiten Jahre Soldat und sollte in sechs Wochen entlassen werden. Statt der langersehnten Heimfahrt stand nun der Krieg vor der Tür . . . Ich war auch während meiner Militärzeit der Antimilitarist geblieben, der ich vordem gewesen. Ich konnte mir nicht denken, welches Interesse ich an einem Massenmord haben könnte und vertrat auch meinen Kameraden gegenüber die Ansicht, dass ein Krieg unter allen Umständen für die Menschheit das größte Unglück sei, das sie treffen könne.