Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: sehr gut, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Praxis des Schreibens: Die Kunst der Reportage, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich im Rahmen einer Hauarbeit mit dem Thema Kriegsberichterstattung, so stellt man schnell fest, dass es sich hierbei um ein oft behandeltes und stark emotional behaftetes Thema handelt, das mit jedem neuen Konflikt neue Aktualität und neue Brisanz erhält. Die entsprechende Fachliteratur bezieht sich fast immer auf spezielle Kriege, meist auf die ,,populären", wie den Vietnamkrieg, den Golfkrieg, auf Jugoslawien oder auf die jüngsten Kriegsaktivitäten der USA in Afghanistan. Und es geht freilich immer wieder um die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Medien, deren Sprache und Art der Krisenkommunikation und dem Krieg an sich. Am drastischsten beschreibt diesen Zusammenhang der Schweizer Publizist und Autor Andreas Iten, der die These aufgestellt hat, dass der Krieg nicht mit seinem Ausbruch beginne, sondern mit dem Gebrauch der Worte. Die Sprache sei es, die den Krieg vorbereite. Sie beziehe sich auf Vorgefallenes, auf Ereignisse, auf Geschichte und Geschichten. Sie erinnere an Hass und die feindlichen Gefühle. Iten untermauert diesen Standpunkt mit zwei Zitaten des französischen Philosophen Roland Barthes. Dieser sagte zum einem: Die Sprache ist niemals unschuldig, die Worte besitzen ein zweites Gedächtnis und Erinnerungen. Und auf den Krieg bezogen fügte er hinzu: Macht oder Kampf bringen tatsächlich die reinsten Formen der Schreibweise hervor. Itens Sichtweise bezieht sich sowohl auf die Sprache der Politik als auch auf die Sprache der Medien. Letztere, also die Krisen- und Kriegskommunikation der Medien, wird in der vorliegenden Hausarbeit näher betrachtet. In chronologischer Vorgehensweise wird zunächst die Geschichte der Kriegsberichterstattung erläutert, dann die heutige Krisenkommunikation in den Medien. Im letzten Abschnitt soll es schließlich um Ideen und Leitlinien für den Kriegsjournalismus der Zukunft gehen.
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