Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Neuere und Neuest Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erfolgreiche Angriff der deutschen Truppen auf Maubeuge im August 1914 hatte zur Folge, dass mehr als 40.000 Kriegsgefangene gemacht werden konnten. Am Ende des Jahres stieg die Zahl der französischen Kriegsgefangenen auf über 215.000 an. Mit derart enormen Zahlen gehörten die Kriegsgefangenen in nahezu jedem militärischen Konflikt zum Alltag. Viele Jahrhunderte hindurch hatten sie jedoch nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Wurden die Gefangenen in der Antike aufgrund des fehlenden Rechtsstatus noch versklavt oder getötet, so kam es in den folgenden Jahrhunderten zu einem Wandel in der Behandlung von Kriegsgefangenen. Mit der „levé en masse“ militärischer Truppen nach der französischen Revolution stieg die Zahl der Kriegsgefangenen sprunghaft an und der jeweilige Staat, welcher die feindlichen Kriegsangehörigen in seiner „Obhut“ hatte, sah sich mit unbekannten Versorgungsproblemen konfrontiert. Es bedurfte neuer humanitärer Kriterien, um die Massen der Kriegsgefangenen zu verwalten. Dabei stand eine menschliche Behandlung der Kriegsgefangenen im Vordergrund. Mit der Kodifizierung eines neuen Völkerrechts vor dem Großen Krieg sollte die militärische Ausübung sinnloser Gewalt gegen Kriegsgefangene eingedämmt werden. Aber konnte die Haager Landkriegsordnung diese Vorstellungen eines nach Regeln geführten Krieges auch umsetzen?