¿Das ist der sch¿nste Sommer meines Lebens, und wenn ich hundert Jahre alt werde ¿ das wird der sch¿nste Fr¿hling und Sommer bleiben. Vom Frieden merkt man nicht viel, sagen alle, aber f¿r mich ist Frieden, Frieden!¿ 1945, unmittelbar nach Kriegsende, notiert die achtzehnj¿ige Ingeborg Bachmann diese Zeilen in ihrem Tagebuch. Aus ihnen sprechen die Abscheu vor der NS-Ideologie und die Erleichterung ¿ber das Ende der Nazi-Herrschaft. Der euphorische Ton hat noch einen weiteren Grund: Ingeborg Bachmann hat sich in den britischen Besatzungssoldaten Jack Hamesh verliebt, einen Wiener Juden, dem 1938 die Emigration gelang. Er befragt die junge Frau zun¿st zu einer Mitgliedschaft im ¿Bund deutscher M¿l¿; es entsteht bald eine enge Freundschaft. Dennoch wandert Hamesh im Fr¿hjahr 1946 in das damalige Pal¿ina aus. Zum ersten Mal wird Ingeborg Bachmanns Kriegstagebuch vom Sp¿ommer 1944 bis zum Juni 1945 vollst¿ig aus dem Nachla¿publiziert. Der Band versammelt zus¿lich s¿liche erhaltene Briefe von Jack Hamesh an Ingeborg Bachmann. Zusammen mit den Journalaufzeichnungen entsteht so ein einzigartiges Dokument des Dialogs zwischen den Kindern der Opfer und der T¿r.
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»Wieder eine kleine Sensation, die Literaturgeschichte schreiben wird.« Ina Hartwig DIE ZEIT 20100415
»Was diesen sensationellen Fund so faszinierend macht, ist nich nur die Tatsache, dass man hier die spätere Literatur-Ikone quasi als Jugendliche kennenlernt, einen Blick in ihr mentales Mädchenzimmer werfen kann. Was vielmehr so verblüffend wie anrührend wirkt, ist die Brechung des Historisch-Politischem im Prisma privater, ja intimer Erfahrung. So als geschähe hier absichtslos und unbewusst, was der Dichterin später in der Lyrik gelang: die Erhellung der Wirklichkeit im Licht der Subjektivität.«