Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Münster (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird der Versuch unternommen, darzustellen, inwiefern es bei den beiden weiblichen Protagonistinnen Kriemhild von den Burgunden und Brünhild von Isenstein zu einem Figurenwandel im Verlauf des Werkes kommt. Es soll besonders untersucht werden, welchen genauen Auslöser, Ereignisse oder welche Motivation man dafür verantwortlich machen kann, dass die ursprünglich sehr höfische und typisch weibliche Figur Kriemhild sich zu einer mehr und mehr kämpferischen und somit nahezu männlichen Figur wandelt, während sich mit der Figur der Brünhild quasi das Gegenteil vollzieht. Zentral ist dabei die Analyse des in der Forschung kursierenden und im Nibelungenlied vom Erzähler und den Figuren selber aufgestellten Idealbildes der Frau sowie die Frage danach, wie und vor allem wann die beiden Frauenfiguren in dieses konstruierte Idealbild passen und wann nicht. Kaum ein anderes Werk der germanistischen Mediävistik ist so voll von Kampf, Leid, Liebe und Spannung wie das Nibelungenlied. Einen entscheidenden Anhaltspunkt für diese Fülle an Geschehnissen und unglücklichen Verwicklungen bieten dabei die Mannigfaltigkeit und die Metamorphosen der handelnden Figuren, was des Öfteren zu verheerenden Konsequenzen sowie letztendlich zum Untergang nahezu aller Figuren führt.