Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: keine, Universität Kassel (Fachbereich Sozialwesen), Veranstaltung: Abweichendes Verhalten im Kindesalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorwort Während in Teil I des Referates von Frau Böker aktuelles Datenmaterial über Umfang und Ausmaß delinquenten Handelns von Kindern gesammelt und kritisch beleuchtet wurde, möchte ich mich im zweiten Teil mit den Ergebnissen der Ursachenforschung auseinandersetzen. Die Entstehung von (Kinder-) Kriminalität wird seit vielen Jahren mit unterschiedlichsten Mitteln und Herangehensweisen wissenschaftlich untersucht. Sind die Entstehungstheorien noch so unterschiedlich oder gar widersprüchlich, so kommen doch alle seriösen Studien zu dem Ergebnis, daß delinquentes Verhalten im Kindesalter in den allermeisten Fällen nicht als Kriminalität zu werten ist. Meist verfügen die Kinder noch nicht über ein entsprechendes Normenbewußtsein und sind zum Zeitpunkt der Tat noch nicht in der Lage diese als Unrecht zu erkennen. Der größte Teil aller, von Kindern begangenen Straftaten befinden sich im Bereich der Bagatelldelikte und können als „normaler Entwicklungsschritt“ eines Kindes gewertet werden. (vgl. Kapitel 1) Desweiteren ist ein bestimmter Anteil der Delikte auf eine Gruppe von Kindern zurückzuführen, die systematisch zu kriminellen Handlungen gezwungen werden. (vgl. Deutsches Jugendinstitut e. V.1999, 30 - 31) Allerdings läßt sich durchaus auch eine kleine Gruppe von Kindern feststellen, die gehäuft schwere Straftaten begehen (sogenannte Mehrfach- bzw. Intensivtäter). Dieses Verhalten ist Ausdruck schwerwiegender Dissozialität. Während oben beschriebenes delinquentes Verhalten selten eine Fortführung im Jugend- oder gar Erwachsenenalter findet, sind Mehrfach- und Intensivtäter stark gefährdet auch in ihrer weiteren Entwicklung kriminelle Handlungen zu begehen. In der folgenden Arbeit befasse ich mich mit eben dieser Gruppe. [...]