Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Sport - Medien und Kommunikation, Note: 1,3, Hochschule Fresenius Idstein, Sprache: Deutsch, Abstract: Im April 2013 ist durch eine Indiskretion eine Selbstanzeige des Präsidenten des Fußball-Clubs „FC Bayern München“, Uli Hoeneß, wegen Steuerhinterziehung bekannt geworden. Es gibt staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und Hoeneß war auch kurzfristig verhaftet worden. Hoeneß galt bislang als moralisch integre Persönlichkeit und gesellschaftliches Vorbild. Die Glaubwürdigkeit und Vorbildfunktion des Bayern- Präsidenten ist durch die Affäre nun aber stark beschädigt worden. Die Vereinsführung ist bemüht, die Krise als eine Privatangelegenheit von Hoeneß hinzustellen und damit den FC Bayern München aus der Schusslinie zu nehmen. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass Beteiligungspartner und Sponsoren des FC Bayern München in die Affäre verwickelt sein könnten. Die Reaktionen auf den Skandal reichen bis hinein in die Politik und heizen die ohnehin seit Jahren schwelende Diskussion um Steuerflucht und die Austrocknung von Steueroasen neu an. Im Rahmen der Bachelorarbeit werden die Kommunikationsstrategien der beteiligten Akteure – allen voran Uli Hoeneß, des Fußball-Clubs Bayern München sowie des Aufsichtsrats und des Verwaltungsrats des Vereins – dargestellt und bewertet. Zunächst werden die Akteure und die von ihnen verkörperten Rollen vorgestellt und der Verlauf der Krise mit Hilfe einer internet-basierten empirischen Analyse mit theoretischen Verlaufsmustern von Organisationskrisen verglichen. Auf Basis neuerer theoretischer und experimenteller Studien zur Krisenkommunikation wird dann ein Instrumentarium herausgearbeitet, anhand dessen die Kommunikationsstrategien der Akteure bewertet werden. Im Ergebnis zeigt es sich, dass die Kommunikationsstrategien von Verein und Aufsichtsrat/Verwaltungsrat angemessen und erfolgversprechend erscheinen. Die vom Hauptakteuer, Uli Hoeneß, verfolgte Strategie ist jedoch widersprüchlich und inkonsistent. Seine Glaubwürdigkeit erscheint nachhaltig erschüttert zu sein. Während der Fußball-Club FC Bayern München – unabhängig vom juristischen Ausgang der Affäre – die Krise weitestgehend unbeschadet überstehen dürfte, erscheint das Ende der Karriere des Vereinspräsidenten auf Grund nicht mehr behebbarer Mängel seines Kommunikationsverhaltens und nicht auflösbarer Widersprüche seines in der Öffentlichkeit gezeichneten Bildes absehbar.