Essay aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Essay möchte ich dafür argumentieren, dass naturhistorische Urteile nach Michael Thompson die Idee des Darwinismus ignorieren und ihrem Ziel, der allgemeinen Beschreibung einer Spezies, bei Einbezug dessen nicht gerecht werden können. In "Leben und Handeln" analysiert Michael Thompson die Grundstrukturen von Handlungen und des praktischen Denkens. Um die Beschaffenheit der logischen Strukturen des menschlichen Verstandes bei Handlungen und praktischen Denkvorgängen zu beleuchten, untersucht Thompson unter anderem die Beschreibung von Lebensformen bzw. Spezies anhand "naturhistorischer Urteile". Thompsons Auffassung solcher Urteile überzeugt in vielen Hinsichten auf den ersten Blick, weist jedoch hinsichtlich ihrer Normativität Lücken auf. Mit Normativität beziehe ich mich hier auf logische Normativität. Sie sagt aus wie das optimale Leben eines Individuums einer Spezies zu sein hätte. Dieser werden Beschreibungen von Individuen einer Spezies durch naturhistorische Urteile nach Thompson nicht gerecht, weil unterschiedliche Entwicklungsstadien von Individuen darin nicht erfasst werden. Eine stufenweise Veränderung von Merkmalen einer Art ist jedoch Voraussetzung für deren Weiterentwicklung im Sinne der darwinistischen Evolutionstheorie.