Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,7, University of Sheffield, Veranstaltung: Einführungskurs Wissenschaftstheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Kuhns Theorie über die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen spielt ein tückisches Spiel. Sie scheint den Fortschritt der Erkenntnis in eine einfache Form zu gießen, entpuppt sich jedoch bei genauerem Hinsehen als überaus widersprüchlich, wenn nicht gar ein wenig naiv. So riefen Kuhns Behauptungen zahlreiche Kritiker auf den Plan, die hinter seinem theoretischen Ansatz irrationales Denken vermuteten.2 Andererseits lassen sich zahlreiche Beispiele der Wissenschaftsgeschichte finden, auf die sich das Modell durchaus anwenden lässt – man nehme beispielsweise den Durchbruch der einsteinschen Relativitätstheorie oder den Erfolg der darwinschen Evolutionsbiologie. Die zweifellos vorhandenen Mängel in der 1962 veröffentlichten Theorie bedürfen jedoch einer genauen Betrachtung. Die Kritiken Karl Poppers und seines Schülers Imre Lakatos, aber auch die Larry Laudans sind hier hervorzuheben. Die vorliegende Arbeit gibt eine Einführung in Kuhns „Struktur der wissenschaftlichen Revolutionen“ und diskutiert ihre kritische Reflexion und Weiterentwicklung vor allem durch Lakatos. Bernhard Lauth und Jamel Sareiters Lehrbuch zur Einführung in die Wissenschaftstheorie ist dabei der wesentliche Materiallieferant dieser Arbeit, deren Ausgangssituation ein Referat über die Kapitel 8 und 9 ist. Es handelt sich jedoch nicht um eine reine Inhaltszusammenfassung, sondern schlussendlich auch eine Auseinandersetzung mit der Frage, welchen Erfolg Kuhns Theorie hatte.