Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Regensburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Die Lyrik Heinrich Heines, Sprache: Deutsch, Abstract: Ebenso direkt und ohne Rücksicht auf geltende Konventionen, wie Heine hier in Zum Lazarus die Antworten auf die für ihn wichtigen Fragen des Lebens einfordert, stellt er diese auch in seinen Werken. Und er lässt keinen Zweifel daran, welche Fragen er für wichtig erachtet und worauf er das Hauptaugenmerk seiner Kritik richtet: Die Themen Macht und Religion. 2 Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Bereichen hat sich auch durch seine Krankheit nicht vermindert, im Gegenteil. Je desillusionierter er die geschichtliche Entwicklung betrachtet 3 , desto schärfer wird seine Kritik. Spielen in seiner frühen Schaffensphase noch Liebesgedichte eine Rolle, beschäftigt sich die Lyrik seines Spätwerks fast ausschließlich mit der Abrechnung mit Kirche und Staat. Und so verwundert es kaum, dass auch das Gedicht Vitzliputzli, das den Niedergang der aztekischen Kultur bzw. die Unterdrückung und Ausbeutung durch die Spanier beschreibt, eben diese Fragen in den Mittelpunkt stellt. Was sind also die genaueren persönlichen Motive Heines für die Wahl dieses Stoffes? Wie lässt sich die Behandlung der aztekischen Geschichte in Beziehung bringen mit aktueller Kritik an Staat und Kirche? Wie wirkt sich seine Krankheit, seine Lage in der Matratzengruft auf sein Werk aus und beeinflusst die Wahrnehmung Heines? Dies sind Fragen, die zum Verständnis des Gedichtes Vitzliputzli notwendig sind, denn ohne diesen Rahmen kann man das Gedicht zwar in seiner äußeren Form und dem vordergründigen Inhalt, nicht aber in seiner Gesamtheit, seiner Intention und seinen versteckten Aussagen betrachten. [...]
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