Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Interkulturelles Lernen und interkulturelles Training, Sprache: Deutsch, Abstract: "Andere Länder, andere Sitten", dieses alte Sprichwort verliert vor allem in Zeiten der Globalisierung nicht seine Gültigkeit. Wie auch Alexander Thomas in seinen Vorbemerkungen zum Kulturstandardkonzept schreibt, hat "Vielfalt, die Heterogenität oder - wie es oft heißt - die Diversität der Lebenserscheinungen im privaten und beruflichen Alltag enorm zugenommen" (Thomas 2011, S. 97). Angesichts dieser Entwicklungen häufen sich kulturell bedingte, kritische Interaktionssituationen (KIs), mit denen Individuen konfrontiert werden. KIs beschreiben hierbei alltägliche Begegnungssituationen von mindestens zwei Personen unterschiedlicher kultureller Herkunft, die von den Beteiligten als konflikthaft oder unverständlich erlebt werden (Thomas 2011, S. 100). An Universitäten treffen viele unterschiedliche Menschen aufeinander, so hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) beispielsweise 5.000 Beschäftigte und über 36.500 Studierende aus 130 Ländern (RUB, Portrait, online) dieses Umfeld bietet reichlich Möglichkeiten zu vielfältigen sowie missverständlichen Begegnungen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, anhand eines Interviews, die Identifikation und Analyse von kulturell bedingten, kritischen Interaktionssituationen im studentischen Leben an der Ruhr-Universität Bochum. In einem ersten Schritt werden dafür zunächst die Interviewpersonen sowie deren Heimatland vorgestellt. Darauf folgt eine Darstellung des Interviewleitfadens, des Interviewverlaufs und dessen Auswertung. Interviewleitfaden sowie Transkription des Interviews sind dieser Arbeit als Anhang beigefügt. Im dritten Abschnitt werden die erfassten KIs beschrieben und anhand der Sichtweise der Interviewperson sowie der Autorin im Hinblick auf persönliche, situationsbedingte wie auch kulturelle Einflussfaktoren untersucht. Zudem wird versucht dies mit entsprechenden Kulturstandards der beteiligten Kulturen zu verknüpfen, sowie Erklärungs- und Handlungsalternativen aufzuzeigen. Unter Kulturstandards werden hierbei "[...] alle Arten des Wahrnehmens, Denkens, Wertens und Handels [...], die von der Mehrzahl der Mitglieder einer Kultur für sich persönlich und andere als normal, selbstverständlich, typisch und verbindlich angesehen werden", verstanden (Thomas, 1996, S. 112). Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse, im Sinne einer Beurteilung der kulturellen Lernerfahrung der Autorin, zusammengefasst und Überlegungen zu deren Generalisierbarkeit angestellt.
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