Die Welt blickt auf Europa. Geprägt wurde das Jahr 2012 vor allem durch Debatten rund um die Europäische Währungsunion. So kam nicht nur der Begriff 'Staatsschuldenkrise' auf, sondern hat Prof. Sinn vom IFO Institut kritisch hinterfragt 'Ist der Euro noch zu retten?'. Trotz sinkender Inflationsrate im Euro-Raum wird 2013 die 'Gemeinschaftswährung' mit großer Wahrscheinlichkeit das vorherrschende Thema in Wirtschaft und Medien bleiben. Ebenso deutet die im Dezember 2012 veröffentlichte IFO Konjunkturprognose für Anfang nächsten Jahres eine leichte Verbesserung der zuletzt sinkenden Nachfrage an. Jedoch verschärfen soziale, ökologische und ökonomische Veränderungen den Wettbewerbsdruck für Großhändler. So beeinträchtigen z.B. die Verknappung von Ressourcen, oder Preisveränderungen von Rohstoffen die Aufgaben der Beschaffung. Hinzu kommt: Einkaufsbedingte Preiserhöhungen lassen sich im aggressiven Angebotswettbewerb nicht mehr 1:1 an Kunden weitergeben. Auch wird sich die Abkühlung der Nachfrage auf den Umsatz und die Lagerbestände der Großhändler auswirken. Zumal die Unternehmen der Branche eher skeptisch auf den zukünftigen Geschäftsverlauf blicken, wie dem Geschäftsklimaindex (Dezember 2012) zu entnehmen ist. Doch wie können Großhandelsbetriebe trotz verbesserter konjunktureller Aussichten nachhaltig Einsparpotenziale in der Beschaffung realisieren? Diese Frage gilt es im Verlauf der vorliegenden Studie zu beantworten. Das Hauptziel von Beschaffungsstrategien liegt in der effizienten, sicheren und kostengünstigen Versorgung eines Großhandels mit Waren. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage für den Einkauf der benötigten Materialien. Auch wenn die Bedeutung der Beschaffung in Zeiten der Globalisierung und zunehmenden Kostendrucks gestiegen ist, werden die sich bietenden Potenziale immer noch nicht in allen Branchen realisiert. Aber nicht nur die richtige Beschaffungsstrategie kann zum Unternehmenserfolg beitragen. Vor allem die Gestaltung partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel bietet die Chance der beidseitigen Wertschöpfung. Aufgrund einer engen Beziehung unter den Parteien lassen sich so schneller Kosten und Wettbewerbsvorteile erzielen. Dies führt auch zur Verbesserung des Informationsflusses und ermöglicht den Einsatz innovativer und flexibler Logistikkonzepte, die eine schlanke Prozessstruktur schaffen und durch Schnelligkeit zur höheren Kundenzufriedenheit im Großhandel beitragen.
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