Die herbeigesehnte Fortsetzung des grandiosen Romanerfolgs »Lady Bag« setzt sich mit Verve auf die Fährte des ganz normalen Wahnsinns unserer Welt. Zwischen den abgewrackten Wohnsilos sozialer Brennpunkte und selbstgerecht-stolzem Bürgeridyll ringt Liza Codys liebenswerte Heldin in London um Durchblick und um die Kraft, ausnahmsweise das Richtige zu tun.
buecher-magazin.deLiza Cody wollte keine Serien mehr schreiben. Dabei gehören die Bände mit Catcherin Eva Wylie in jedes Krimi-Regal. Auch mit "Lady Bag" machte sie Lust auf mehr Geschichten mit der obdachlosen Angela May, die einst ein bürgerliches Leben führte, ehe der Teufel in Gestalt eines Mannes sie in den Abgrund riss, sodass sie seither obdachlos, alkoholsüchtig und überzeugt ist, dass nur ihre Hündin Elektra sie verstehe. Aber nun ist Lady Bag wieder da! Gerade entlassen aus dem Gefängnis will sie eigentlich nur mit Elektra und ausreichend Rotwein zurück auf die Straße. Aber alles hat sich verändert: Ihre Freunde Schmister und Pierre sind sesshaft geworden, sobald sie Alkohol trinkt, wird ihr übel, und Elektra scheint zu alt für die Straße. Außerdem gibt es da ein Versprechen, das sie ihrer Zellengenossin in einem schwachen Moment gab - und das dazu führt, dass sie sich Ärger einhandelt, der von Entführung über Hausbesetzung bis zu tätlichen Angriffen reicht. Lady Bag ist impulsiv und reagiert oftmals, ohne die Konsequenzen zu überdenken, dadurch gewinnt sie in diesem sprachlich hinreißenden Roman bittere Erkenntnisse über die eigenen Fehler und hellsichtigen Einblicke in eine Gesellschaft, die Anpassung eher toleriert als Schwäche. Das macht Lady Bag anstrengend - und unwiderstehlich.
© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
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