Am Ende des Ersten Weltkriegs flohen der Kaiser und Kronprinz Wilhelm in die neutralen Niederlande. Jahrelang lebte der Kronprinz auf der abgelegenen Insel Wieringen unter recht primitiven Umständen. Für ihn persönlich war das Exil ein Kulturschock. Und auch für die Insulaner stellte der berühmte Gast eine Belastung dar. Für einige Jahre schaute die Welt auf Wieringen. Wilhelms Abreise 1923 bedauerten die meisten Wieringer: Trotz einiger Skandale hatte sich der Kronprinz als recht angenehmer Nachbar herausgestellt. Diese Sicht sollte sich ändern, als Wilhelm mit den Nationalsozialisten sympathisierte. Fundiert und unterhaltsam schildern die Autoren, wie sich die Anwesenheit des Kronprinzen auf die Insel und ihre Bewohner auswirkte und umgekehrt. Dabei schlagen sie auch den Bogen zum aktuellen Streit um die Restitutionsansprüche der Hohenzollern, der mit der Person Wilhelms verknüpft ist.
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