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Mit der Unabhängigkeit Angolas von portugiesischer Kolonialherrschaft vollzog sich 1975 einer der letzten Schritte zur Entkolonialisierung Afrikas. Vorausgegangen war einer der längsten und blutigsten kolonialen Kriege auf dem Kontinent. Die siegreiche Befreiungsbewegung MPLA erfuhr in den eineinhalb Dekaden nach dem Ende des Kolonialismus massive Unterstützung durch Kubas Regierung. Auch zivile Kooperation spielte dabei eine wichtige Rolle. In ihrer materialreichen, leider nicht immer eingängig geschriebenen Studie konzentriert sich die in Hannover lehrende Historikerin Christine Hatzky auf die Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Insgesamt gingen mehr als zehntausend kubanische Lehrer und Pädagogen nach Angola, motiviert nicht allein durch revolutionäre Überzeugung, sondern auch durch das Versprechen beruflicher Aufstiegsmöglichkeiten. Die kubanischen Planer und Organisatoren der Bildungskooperation betrieben einen beträchtlichen Aufwand, um ihre in Angola tätigen Landsleute zu kontrollieren. Kontakte zur einheimischen Bevölkerung außerhalb des Arbeitseinsatzes wurden verboten. Vor allem jedoch beschränkten der fortdauernde Bürgerkrieg im Land und externe Interventionen der südafrikanischen Armee die Umsetzung der Kooperationsziele beträchtlich. In der offiziellen Deutung gilt der Einsatz Kubas in Angola gleichwohl als heroische Erfolgsgeschichte. Für viele der damals beteiligten kubanischen Zivilisten verbinden sich damit jedoch Frustration und eine oft traumatische Gewalterfahrung (Christine Hatzky: "Kubaner in Angola". Süd-Süd-Kooperation und Bildungstransfer 1976 bis 1991. Oldenbourg Verlag, München 2012. 376 S., Abb., geb., 64,80 [Euro].)
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