Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Mütter und Töchter in der mittelhochdeustche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Das in der folgenden Arbeit behandelte Werk ist die Kudrun. Über die Entstehungszeit dieses Epos` gibt es keine Gewissheit. Überliefert wurde es nur in einer einzigen Handschrift, in dem Ambraser Heldenbuch, welches Hans Ried zwischen 1504 und 1515 im Auftrag von Kaiser Maximilian I. geschrieben hat. Auch wer der Dichter war, der die Kudrun geschaffen hat, weiß man (selbstverständlich) nicht. Zu dem Aufbau der Kudrun lässt sich Folgendes sagen. Das Werk kann in drei Teile gegliedert werden: Am Anfang steht der Hagenteil, die Geschichte von Kudruns Großvater (1.-4. Aventiure), darauf folgt der Hildeteil, die Geschichte von Kudruns Eltern ( 5.- 8. Aventiure) und den letzten und größten Raum nimmt der Kudrunteil ein (9.- 32. Aventiure). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gefangenschaft der Königstochter Kudrun am Normannenhof, die sich im Text ab der 20 Aventiure vollzieht. Besonders interessant ist dieser Abschnitt des Kudrunepos`, da hier sehr detailliert die lange Leidenszeit einer adeligen Frau beschrieben wird, die in ihr nicht gemäßen Umständen leben muss. Zudem wird sie in dieser ohnehin schon misslichen Lage durch ein anderes Adelsgeschlecht zunehmend erniedrigt. Die Ursache dieser Umstände soll untersucht werden. Der Fokus liegt dabei im Besonderen auf der ‚bösen Schwiegermutter’ Gerlint, nach deren Motiven es zu fragen gilt. In Abgrenzung dazu soll die Standhaftigkeit der Königstochter Kudrun und die Folge ihrer Beständigkeit betrachtet werden.