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Die Frage, welchen Beitrag das Fach Kunst zur allgemeinen Schulbildung eigentlich leisten soll, wird in den aktuellen Debatten divers beantwortet. Dass die jeweiligen Antworten so vielgestaltig wie die Kunst selbst ausfallen, erschwert die systematische Bestimmung curricularer Schwerpunkte und Bildungsziele bzw. Kompetenzen. Vor diesem Hintergrund stellt die Monografie die individuelle Ausdrucksfähigkeit als Orientierung stiftendes Paradigma für den allgemeinbildenden Kunstunterricht in den Fokus. Das evidente Faszinosum künstlerischen Ausdrucks wirft seinerseits gravierende didaktische…mehr

Produktbeschreibung
Die Frage, welchen Beitrag das Fach Kunst zur allgemeinen Schulbildung eigentlich leisten soll, wird in den aktuellen Debatten divers beantwortet. Dass die jeweiligen Antworten so vielgestaltig wie die Kunst selbst ausfallen, erschwert die systematische Bestimmung curricularer Schwerpunkte und Bildungsziele bzw. Kompetenzen. Vor diesem Hintergrund stellt die Monografie die individuelle Ausdrucksfähigkeit als Orientierung stiftendes Paradigma für den allgemeinbildenden Kunstunterricht in den Fokus. Das evidente Faszinosum künstlerischen Ausdrucks wirft seinerseits gravierende didaktische Probleme auf: Die Originalität ausdrucksvoller Kunstwerke schließt per se die Festlegung auf ein Regelwerk aus, das erklären könnte, inwiefern individueller Ausdruck eine intersubjektive Ebene erreicht, sich also in der subjektiven Gestaltung für andere erfahrbar manifestiert. So lässt sich das Zustandekommen individueller Ausdrucksqualität nicht antizipieren und demnach auch nicht einfach in kunstunterrichtliche Lehr-Lernprozesse überführen. Hinsichtlich dieser wesentlichen Obskurität des Ausdrucksbegriffs leistet die Monografie aus der Perspektive der analytischen Ästhetik einen klärenden Beitrag für die Kunstdidaktik. Mit der Ausarbeitung eines didaktisch operationalisierbaren Ausdrucksbegriffs für den Kunstunterricht präsentiert sie ein analytisch geklärtes Fundament, von dem aus didaktische Überlegungen zur Förderung individuellen gestalterischen Ausdrucks systematisch unternommen werden können. In sechs aufeinander aufbauenden Kapiteln erhält der Begriff künstlerischen Ausdrucks Kontur in der Diskussion der innerhalb der ästhetischen Theorien von Robin G. Collingwood, Alan Tormey, Nelson Goodman und John Dewey implizit oder explizit hervorgehenden Ausdrucksbegriffe. Schließlich wird ein didaktisch operationalisierbarer Ausdrucksbegriff als Erfahrungspotenzialität eines Kunstwerks greifbar, die sich von vornherein in den Kategorien von Material und Form realisiert. So wird künstlerischer Ausdruck im Kunstunterricht greifbar, ohne ihm seine individuelle Tiefe zu nehmen. Die Monografie richtet sich an Lehrende wie Studierende der Kunstdidaktik, Kunstpädagogik und der philosophischen Ästhetik.
Autorenporträt
Dr. Martin Scherfenberg studierte an den Universitäten Frankfurt und Kassel Philosophie, Kunstwissenschaft, Griechische Philologie und promovierte 2/2023 im Fachbereich Philosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Er ist seit 8/2011 als Gymnasiallehrer für Kunst, Philosophie und Ethik, zunächst in Hildesheim, dann Frankfurt a. M. tätig.