Cold Case in Neuharlingersiel?
„Küstenwut“ von Ele Wolff, erschienen im Klarant-Verlag, ist schon der 10. Fall für die umtriebige Privatdetektivin Henriette Honig.
Der Wunsch von Maybrit de Buhr Klarheit über ihre vor 18 Jahren plötzlich verschwundene Mutter zu erhalten, ist schon eine
Herausforderung der besonderen Art. Lassen sich nach so langer Zeit noch Spuren finden? Doch die sympathische…mehrCold Case in Neuharlingersiel?
„Küstenwut“ von Ele Wolff, erschienen im Klarant-Verlag, ist schon der 10. Fall für die umtriebige Privatdetektivin Henriette Honig.
Der Wunsch von Maybrit de Buhr Klarheit über ihre vor 18 Jahren plötzlich verschwundene Mutter zu erhalten, ist schon eine Herausforderung der besonderen Art. Lassen sich nach so langer Zeit noch Spuren finden? Doch die sympathische Henriette Honig schreckt auch vor diesem Fall nicht zurück und beginnt im Umfeld von Maybritt zu ermitteln. Ihr Handwerk hat sie bei ihrem Vater gelernt, von dem sie auch die Detektei übernommen hat. Sie geht systematisch vor und greift auch gelegentlich zu kleinen Tricks, um Leute zum Reden zu bringen und kein Misstrauen zu erwecken. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Nichte Jantje, die nur ein wenig älter als Maybrit ist und als frühere Freundin in die Familie eingeführt wird.
Dank des flüssigen Schreibstils der Autorin fliegen die gut 100 Seiten nur so dahin. Es ist erstaunlich, wie präsent die Vergangenheit bei einigen Menschen noch ist. So erfährt der Leser mit Maybrit viel Interessantes. Durch die Recherchen in Leer und Norden sind ostfriesische Atmosphäre und Flair immer gegeben. Es wird oft Tee mit Kluntjes getrunken, Kaffee ist eher die Ausnahme. Die vorgestellten Personen werden sehr anschaulich beschrieben. Ihre Eigenarten und Besonderheiten sind gut ausgearbeitet. Der wortkarge Vater und die etwas tüttelige Tante Emmi, bei denen Maybrit aufgewachsen ist, sowie seine Exfrau Silke, gehören nicht unbedingt zu den sehr sympathischen Zeitgenossen.
Über den Inhalt möchte ich natürlich nichts weiter verraten, aber das Ende dieser nicht alltäglichen Geschichte war für mich absolut nachvollziehbar. Der Krimi lässt sich flüssig lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Schluss, mit dem ich nicht gerechnet habe. Henriette Honig hat wieder einmal den guten Ruf ihrer Detektei bestätigt.
Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen spannenden und ungewöhnlichen Ostfrieslandkrimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne.