Viele junge Familien sind durch exzessives Schreien ihres Säuglings, Schlafmangel oder durch als übermäßig erlebtes Trotzverhalten ihres Kindes belastet. Gängige Ansätze und Methoden der Beratung und Therapie der Eltern beziehen unterschiedliche Ebenen - wie beispielsweise jene der kindlichen Entwicklungsgeschichte, der wechselseitigen Interaktion sowie der psychischen Situation der Eltern - ein. Eine Ebene, die bisher wenig Beachtung gefunden hat, ist die des kulturellen Kontextes, in dem die Familie lebt bzw. sozialisiert worden ist. Kulturelle Unterschiede zeigen sich sowohl bei Familien mit und ohne Migrationshintergrund als auch bei Familien aus unterschiedlichen sozioökonomischen Umfeldern. Denn Eltern gehen je nach kulturellem Hintergrund von unterschiedlichen Erziehungsmodellen aus und auch die psychische Struktur von Menschen unterscheidet sich je nach kulturellem Kontext. Welche praktischen Herausforderungen sich für die Beratungsarbeit aus den Erkenntnissen der kulturvergleichenden Säuglings- und Kleinkindforschung ergeben, stellt das Buch systematisch dar. Dabei werden neben einer angemessenen Beratungshaltung auch kulturell angepasste Interventionen besprochen.
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