Die Kulturwissenschaften weisen seit den 90er-Jahren starke interdisziplinäre Bezüge zwischen bis dahin disparaten und auch separierten Forschungsfeldern und -methoden auf. Die symbolische Dimension von Kultur und die Dynamik von Kulturen rücken seither in vielen geistes- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen immer mehr in den Vordergrund. Es geht daher auch im Fremdsprachenunterricht längst nicht mehr um faktenbasierte Landes- oder Kulturkunde, um die Deutungshoheit über vermeintliche Muster oder um die Gegenüberstellung von Eigenem und Fremdem. Vielmehr lassen sich moderne Kulturmodelle im Kontext kognitiver Wissenschaften erklären und bieten daher natürliche Schnittstellen zu den kognitiven Sprachwissenschaften und zu einer kognitiven Sprachendidaktik. Dieser Band diskutiert und illustriert die Grundlagen einer dermaßen neu gedachten Kultur- und Literaturwissenschaft und ihrer Anwendungspotentiale für Spracherwerb und Sprachunterricht.
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