Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Sonstiges, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Geographie), Veranstaltung: Geo- und Humanökologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch trifft in seinem täglichen Leben auf die verschiedensten Arten von Risiken. Sowohl bei dem Einsteigen in ein Auto als auch bei der Einnahme von Medikamenten geht der Mensch ein gewisses Risiko ein. In der heutigen Zeit hat vor allem die Bedrohung durch Naturrisiken einen enormen Bedeutungszuwachs erhalten, denn diese werden zunehmend zum Gegenstand von Berichterstattungen in den Medien. Doch nicht jeder Mensch nimmt ein und dasselbe Risiko mit gleicher Intensität wahr. Daher stellen sich zahlreiche Fragen, wie beispielsweise, warum verschiedene Gesellschaftsgruppen Risiken und die daraus resultierenden Bedrohungen unterschiedlich wahrnehmen? Warum erscheint ein Risiko für eine Gruppe von Individuen bedrohlich und für eine andere nicht? Warum beurteilen manche Menschen neue Technologien als fortschrittlich, notwendig und sicher während andere eine Gefährdung durch diese fürchten? Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es somit, auf diese zahlreichen Fragestellungen eine Antwort zu finden. Bevor die Cultural Theory of Risk, eine der ersten und einflussreichsten Studien zur Risikowahrnehmung, im vierten Kapitel behandelt wird, sollen durch die Klärung der Begrifflichkeit Naturrisiko und die Darstellung der sozialkonstruktivistischen Perspektive zunächst Grundlagen für diesen Denkansatz gelegt werden. Anschließend erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit der Cultural Theory of Risk von Mary Douglas und Aaron Wildavsky, indem zunächst der Entstehungshintergrund sowie die Kernaussagen und das Ziel der Theorie vorgestellt werden. Das darauffolgende Grid-Group-Modell stellt eine Einteilung der Gesellschaft in 4 verschiedene Weltansichten dar, die Naturrisiken jeweils aus einer anderen Perspektive wahrnehmen und dementsprechend auch differenziert bewerten. Abschließend erfolgen eine Diskussion der Theorie sowie ein Ausblick auf den Beitrag, den die Cultural Theory of Risk für humanökologische Fragestellungen leisten kann.