Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, Universität Bayreuth (Ethnologie), Veranstaltung: Länderseminar Sudan, Sprache: Deutsch, Abstract: Islamisierung, Arabisierung, Sudanisierung - drei Schlagworte, die symbolhaft für den Inhalt dieser Arbeit stehen und einen Umwandlungsprozess andeuten, der sich auf allen Ebenen gesellschaftlicher und kultureller Organisation abspielt. Untersuchungsfeld dieses Prozesses sind die Nubaberge des Zentralsudan. Die heutige Bevölkerung dieser Bergregion geht auf Schwarzafrikaner zurück, die ursprünglich über das gesamte Gebiet des Sudan verteilt lebten. Der Sklavenhandel der türkisch- ägyptischen Besatzung, aber auch schon früherer Besatzungen, bis zurück in das 16. Jahrhundert, zwang diese Menschen sich einen Zufluchtsort zu suchen, der sie vor der Verfolgung schützte. So bilden die Nubaberge heute einen Schmelztiegel der verschiedensten Ethnien und Sprachen, die ursprünglich einmal über das gesamte Gebiet des Sudan verteilt waren. Eine Insel der kulturellen Vielfalt inmitten eines sakralen arabisch- islamisch dominierten Staates. Auf Grund dieser Isolation konnte es zum Gegensatz zwischen der traditionell organisierten Bergregion und deren umgebenden Außenwelt in Form des modernen Sudan kommen. Doch inwiefern ist ein nebeneinander Existieren der Nuba- Ethnien und dem sudanesischen Staat überhaupt möglich? In welcher Weise haben sich diese beiden Welten beeinflusst dort, wo sie aufeinandertreffen? In welcher Form sich der Prozess des kulturellen Wandels bei den Nuba vollzieht und welche gesellschaftlichen Institutionen wie beeinflusst werden, soll Gegenstand der Untersuchung dieser Arbeit sein. Als Quellengrundlage werden dabei drei Monographien von Autoren dienen, die Feldforschung bei verschiedenen Nuba- Ethnien durchgeführt haben und deren Fokus unter anderem auf den Wandlungsprozessen lag.