Die individuumszentrierte Sicht auf Gesundheit und Krankheit wird in diesem Buch um soziale und bedeutungshaltige Dimensionen ergänzt. Markus Wiencke zeigt, wie die soziale Perspektive auf Gesundheit mit dem entwickelten Konzept des »geteilten Sinnerlebens« in kulturellen Settings mit ihren jeweils speziellen Ressourcen und Machtstrukturen wurzelt. Er zeichnet die Umrisse einer psychologischen Anthropologie der Gesundheitsförderung an Beispielen des Umgangs mit psychischem Kranksein in Deutschland, Chile und Brasilien und macht deutlich, dass die Positionierung innerhalb von sozialen Praktiken, Sinnwelten und moralischen Ordnungen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Gesundheitswissenschaft ist, die von »individual« bis zu »public health« reicht.