Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 2,0, Universität Bremen (Institut für Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Ostern auf Kreta, Sprache: Deutsch, Abstract: Problemstellung Kulturwissenschaftliche Studiengänge verzeichnen seit ihrer Einrichtung eine enorme Nachfrage seitens der Studierenden. Dieser umfassenden Attraktivität steht die Heterogenität des Faches gegenüber und erschwert die Bildung eines disziplinären Selbstverständnisses, welches wiederum die Voraussetzung für eine wirkungsvolle hochschulpolitische Interessenvertretung wäre. In dieser Arbeit soll das Problem des Selbstverständnisses aufgegriffen werden, indem zum einen die historische Anthropologie als historische Teildisziplin innerhalb der Kulturwissenschaft mit der geschichtswissenschaftlichen Methodologie konfrontiert wird, wie sie die Annales-Schule vertritt. Zum anderen ist zu erörtern, ob und inwiefern sich Entstehung und Wandel dieser Schule (im Hinblick auf ihre akademische Institutionalisierung) als Modelle für die universitäre Konsolidierung der Kulturwissenschaft eignen. Entgegen der Vorgehensweise der Annales-Schule werden dazu zunächst einige ihrer zentralen Personen aufgeführt, wobei die Gründergeneration durch Febvre und Bloch und die Generation der Bewahrer durch Braudel vertreten sind. Die dritte Generation der Reformer und Revolutionäre kann wegen der Vielfalt und Fragmentierung ihrer Positionen hier nicht zur Sprache kommen. Da Personen zu Einrichtungen und jene zu Schulen sich gleichsam aggregieren, werden in der Folge bedeutende Organe und erst dann inhaltliche Charakteristika und Grenzen der Annales-Bewegung (AB), denn so möchte ich sie auffassen, behandelt. Dabei wird die methodologische Kritik der historischen Anthropologie besonderes Gewicht erhalten.