Seit den 80er Jahren konstruieren immer mehr Jugendliche in Deutschland ihre Religion aus Elementen christlicher, jüdischer, islamischer, hinduistischer, buddhistischer und indigener Religionen. Daraus entstehen Bricolage-Religionen (Lévi-Strauss), die vom jeweiligen Subjekt selbst determiniert und gestaltet werden. Dies ist nun auch in der herangewachsenen Religionslehrerschaft in Deutschland vertreten. In der vorliegenden Studie wurden 22 Lehrende von fünf verschiedenen pädagogischen Handlungsfeldern in Belém/Nord-Brasilien befragt: - Gospel Hip-Hop Gruppe (BRG) - Tanz- und Folkloregruppe Quadrilha Junina (QUA) - Tanz- und Folkloregruppe Flussbevölkerung (RIB) - Katholische Jugendgruppe (CAJU) - Baptistische Jugendgruppe (PIB) Brasilianer haben schon seit 500 Jahren Erfahrung mit der Integration und Adaption unterschiedlicher Religionen. Es stellt sich zunehmend auch für die deutschen Religionslehrer die Frage, welche Elemente anderer Religionen in den persönlichen Lebensentwurf hereingenommen werden, was sich an christlichem Gedankengut bis heute behaupten kann und wie der einzelne Religionslehrer/-in mit diesen Veränderungen bei sich selbst und seinen Schülern umgeht. Durch die Fremdheit und Andersartigkeit der Situation in Brasilien ergeben sich durch scharfe Kontraste neue Erkenntnisse über die Gestaltung und die Funktion von Religion in der Adoleszenzzeit. Auch für die Forschung und Diskussion in Deutschland sind die Ergebnisse der vorliegenden Studie über die Funktion und den Stellenwert von transkulturellen und transreligiösen Tendenzen in Lernprozessen ein Gewinn.
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