Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule für Musik und Theater Hamburg (Kultur- und Medienmanagement), Veranstaltung: Finanzmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: "Kultur beginnt im Herzen jedes einzelnen." (Johann Nepomuk Nestroy) Goethe, Schiller, Bach und Beethoven: Die deutsche Kulturgeschichte hat seit vielen Jahrhunderten bedeutende Namen und berühmte Persönlichkeiten hervorgebracht. Im Dezember 2016 wurde die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft sogar für die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes nominiert. Ihren Ursprung hat diese Vielfalt in den zahlreichen deutschen Kleinstaaten des 17. und 18. Jahrhunderts, denn in anderen Ländern konzentrierte sich das kulturelle Leben in einer zentralen Hauptstadt. Dabei ist Kultur in Deutschland traditionell ein symbolisch hoch aufgeladener Begriff, der sich über die Jahrhunderte hinweg veränderte. Die "Kulturnation" ging einst der "Staatsnation" voraus und oft wurde Kultur zur Sphäre des Politischen in ein distanziertes Verhältnis gesetzt: beispielsweise gegen autokratische Fürsten oder gegen die Parlamentspolitik. Willy Brandts Aufruf "Mehr Demokratie wagen!" und Hilmar Hoffmanns Postulat "Kultur für alle" waren in den 1970er Jahren Anstoß für eine wohlfahrtsstaatliche Erweiterung des deutschen Kulturgedankens: Kunst und Kultur sollte durch die Ergänzung einer sozialen Ebene die "Herzen jedes einzelnen" (angelehnt an Nestroys Formulierung) ergreifen und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger mit gestalten. Mit einem erweiterten Kulturbegriff vergrößerte sich schließlich auch die Finanzierungsverantwortung der öffentlichen Hand, die historisch bedingt fest im Bewusstsein der Politik verankert ist. Überblick über die öffentlichen Kulturausgaben gibt seit über zehn Jahren der sog. Kulturfinanzbericht, der gemeinsam von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegeben wird. Die Verfasser sehen darin ein "Bekenntnis zum besonderen Stellenwert der Kultur in unserer Gesellschaft". Ist die Kultur in Deutschland also zu einer realen, mit der Politik versöhnten Gestaltungsgröße geworden? Inwiefern finden sich die Dimensionen des weit gefassten Kulturbegriffs in der Ausgabenstruktur der öffentlichen Kulturfinanzierung wieder? Dieser Frage wird anhand der veröffentlichten Zahlen im Kulturfinanzbericht 2016 mit vorliegender Arbeit nachgegangen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.