Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft ), Veranstaltung: Vergleich politischer Systeme, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden überall auf der Welt viele Milliarden Euro für Pflege, Erhalt und Förderung der Kultur ausgegeben. Kulturgüter genießen einen sehr hohen Stellenwert. Die Besucherzahlen öffentlicher Ausstellungen belegen diesen Trend. Die Städte überbieten sich mit umfangreichen Theater- und Konzert Aufführungen. Die Welt der Kultur scheint ein unentbehrliches Medium geworden zu sein. Doch obwohl Kultur für jede Gesellschaft unentbehrlich ist, sind ihre Institutionen im allgemeinen nicht in der Lage, unter ökonomischen Bedingungen zu überleben. Die ständig steigenden Produktionskosten können nicht ansatzweise über Erlöse aus dem Verkauf von Eintrittskarten gedeckt werden und die Möglichkeiten zur Rationalisierung sind sehr beschränkt (Toepler 1991: 2). An dieser Stelle tritt in vielen Gesellschaften der Staat als Garant der kulturellen Vielfalt auf. Doch die staatliche Förderung ist nicht die Regel. Nicht alle Gesellschaften haben sich nach dem gleichen Muster entwickelt. In Deutschland konzentrieren sich kulturpolitische Entscheidungen des Staates in erster Linie auf den öffentlichen Kulturbetrieb. In den USA dagegen ist dies gerade umgekehrt; hier ist das Interesse des Staates sehr gering, bedingt durch die Entstehungsgeschichte des Landes. Der private Sektor übernimmt überwiegend die Aufgabe der Kulturfinanzierung. Und gerade weil sich die Kulturen, ihre politischen Systeme und ihre Geschichte so verschieden sind, möchte ich in meiner Arbeit nicht nur darauf eingehen, welche Situation aktuell in der jeweiligen Gesellschaft auf dem Gebiet der Kultur vorherrscht, welche Zielsetzungen sie anstreben, welche Aufgaben der Staat auf dem Gebiet der Kulturförderung wahrnimmt und welchen Ausmaß diese in der Gesellschaft eingenommen hat, sondern auch darauf eingehen wie sich die beiden Systeme ergänzen und von einander lernen können, um in der Zukunft ein hohes kulturelles Erbe noch weiter auszubauen und das bestehende zu erhalten.