Die Serie ist mittlerweile zum zentralen Element der Gegenwartskultur geworden. Damit hat sie dem Fernsehen, das einst belächeltes und herabgewertetes Medium war, kulturelle Bedeutung und im "Quality TV" eine Rolle als künstlerische Leistung verschafft.
Der vorliegende Band steht auf der Basis dieser Entwicklung. Er möchte nachzeichnen, in welchem Netz von Akteuren und deren aufeinander bezogenen Erwartungen die US-Serie und ihre künstlerische Anerkennung aufkommen. Dabei rückt er die Prozesse in den Vordergrund, in denen die Produktion unterstellen muss, was wirtschaftliche Abnehmer, Regulierungsbehörden und Publikum wahrscheinlich tun werden und zeigt auf, wie diese Akteure die Produktion in unterschiedlichen wirtschaftlichen Kontexten beurteilen und beeinflussen. Anhand zeitgenössischer Kult(ur)serien wird so die Entwicklung nachgezeichnet, die letztendlich zur modernen Form des seriellen Erzählens geführt hat.
An die Stelle von Inhaltsanalysen, wie sie in der Fernsehforschung vermehrt aufgekommen sind, und Rezeptionsstudien, die die Erforschung von Medieninhalten zunehmend in den Raum des aufeinander bezogenen Handelns von Interpretationsgemeinschaften überführt haben, tritt hier eine Erforschung des "looking-glass-Fernsehens", die zum Verständnis der Strukturen beitragen möchte, in denen modernes Serienfernsehen gemacht wird.
Der Inhalt
Interpretative Fernseh- und Serienforschung . Der Fernsehmarkt als soziales Netz . Die Serie im Werbemodell: Serientrichter und Massenproduktion . Die Kult(ur)serie im Distinktionsprozess . Serien im Moment der Störung
Die Zielgruppen
Sozial-, Kultur- und Medienwissenschaftler/innen
Der Autor
Dr. Michael Dellwing ist wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl Makrosoziologie der Universität Kassel.
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