Die Küche, das Haus und die Verwandtschaft, das Opfer, die Magie, das Spiel und die Dinge, Ritualität, Performativität und Theatralität sind die Themen dieser Einführung in die Geschichte der Kulturtheorien. Der Band legt den Akzent auf solche Theorien, die sich mit kulturellen Praktiken, mit Riten, Kultur-, Reproduktions- und Körpertechniken auseinandersetzen, und stellt die Klassiker der modernen Kulturtheorie in eine Transformationsbeziehung zu den einschlägigen Autoren der Antike und der Neuzeit: John L. Austin, Roland Barthes, Roger Caillois, Norbert Elias, Arnold van Gennep, Erving Goffman, Martin Heidegger, Johan Huizinga, Jacques Lacan, Claude Lévi-Strauss, Marcel Mauss, Friedrich Nietzsche, Georg Simmel, Victor Turner, Jean-Pierre Vernant.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.07.2011Tischsitten
In Zeiten, in denen sich die Wertschätzung für Essen und Kochen, Küche und Kulinaristik gegen null bewegt, in der das Sprechen über Essen und das Kochenwollen nur noch einer Attitüde oder ungezählten Absichtserklärungen in virtuellen Koch-Blogs entspricht, ist es richtig, ein einführendes Buch zu Kulturtheorien mit einem Kapitel zu Küche und Tischgemeinschaft zu beginnen. Iris Därmanns historisch-systematische Einführung in die Kulturtheorien konzentriert sich auf kulturelle Praktiken und nimmt vor allem solche in den Blick, die zum einen Gemeinschaften stiften und zum anderen die Grenzen zwischen Kultur und Natur sowie Menschen, Göttern und Tieren in Frage stellen. Die anderen Kapitel des Buches entfalten Opfer- und Magie-Theorien, Konzeptionen von Performativität, Ritualität und Theatralität sowie zum Haus und der Verwandtschaft, zum Spiel und den Mensch-Ding-Beziehungen. Es überrascht, dass in diesem durchaus lesenswerten Buch die Namen Simone de Beauvoir und Judith Butler nicht fallen. Denn auch das Geschlecht entspricht kulturellen Praktiken, die Gesellschaften strukturieren - und wie kaum eine andere kulturwissenschaftliche Disziplin haben die Gender Studies in den vergangenen Jahrzehnten die Kulturtheorie geprägt. Dafür wird mit Johan Huizinga ein Autor vorgestellt, der in vergleichbaren Einführungen häufig fehlt. (Iris Därmann: "Kulturtheorien zur Einführung". Junius Verlag, Hamburg 2011. 243 S., br., 14,90 [Euro]. ) xoeh
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In Zeiten, in denen sich die Wertschätzung für Essen und Kochen, Küche und Kulinaristik gegen null bewegt, in der das Sprechen über Essen und das Kochenwollen nur noch einer Attitüde oder ungezählten Absichtserklärungen in virtuellen Koch-Blogs entspricht, ist es richtig, ein einführendes Buch zu Kulturtheorien mit einem Kapitel zu Küche und Tischgemeinschaft zu beginnen. Iris Därmanns historisch-systematische Einführung in die Kulturtheorien konzentriert sich auf kulturelle Praktiken und nimmt vor allem solche in den Blick, die zum einen Gemeinschaften stiften und zum anderen die Grenzen zwischen Kultur und Natur sowie Menschen, Göttern und Tieren in Frage stellen. Die anderen Kapitel des Buches entfalten Opfer- und Magie-Theorien, Konzeptionen von Performativität, Ritualität und Theatralität sowie zum Haus und der Verwandtschaft, zum Spiel und den Mensch-Ding-Beziehungen. Es überrascht, dass in diesem durchaus lesenswerten Buch die Namen Simone de Beauvoir und Judith Butler nicht fallen. Denn auch das Geschlecht entspricht kulturellen Praktiken, die Gesellschaften strukturieren - und wie kaum eine andere kulturwissenschaftliche Disziplin haben die Gender Studies in den vergangenen Jahrzehnten die Kulturtheorie geprägt. Dafür wird mit Johan Huizinga ein Autor vorgestellt, der in vergleichbaren Einführungen häufig fehlt. (Iris Därmann: "Kulturtheorien zur Einführung". Junius Verlag, Hamburg 2011. 243 S., br., 14,90 [Euro]. ) xoeh
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