Die Kunst der DDR wird heute wesentlich differenzierter beurteilt als nach der Wiedervereinigung vor 30 Jahren. Neue Sichtweisen werden geöffnet, die jedoch häufig aus westlicher Perspektive mit den Kriterien Repression und Widerstand arbeiten. In dem Band wird dagegen das Kunstsystem als ein Feld wechselseitiger Einflussnahmen verstanden, auf dem kunstpolitische Beschlüsse zunehmend der Weiterentwicklung der Künste folgten und selbst künstlerische Vorstellungen von Sozialismus verhandelbar waren. Von Autorinnen und Autoren aus Ost- und Westdeutschland sowie den USA wird sowohl in umfassenden Beiträgen beispielsweise über den sich wandelnden Begriff des »Sozialistischen Realismus« berichtet als auch in Fallstudien das Wirken bestimmter Künstler analysiert. Today, East German art is evaluated in a far more differentiated manner than after the fall of the Berlin Wall more than 30 years ago. New perspectives have been opened, yet influenced by a western perspective based on criteria such as repression and resistance. This volume however, understands the art system as a field of mutual influence in which art-political decisions increasingly supported the development of arts, and in which even artistic conceptions of socialism were negotiable. Authors from East and West Germany and the USA not only present comprehensive contributions on the changing concept of 'Socialist Realism' but also analyse the works of specific artists in case studies. Dr. April Eisman ist Professorin für Kunstgeschichte an der Iowa State University, USA.
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