Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: Sehr gut, Universität Salzburg (FB Geschichte), Veranstaltung: SE Staufer und Welfen, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich der Löwe gilt als einer der bedeutendsten und zugleich umstrittensten Herzoge des 12. Jahrhunderts und wurde als Gegenspieler Friedrich Barbarossas zu einem der Hauptprotagonisten der staufisch-welfischen Auseinandersetzungen. Heinrich erlangte durch seine Regentschaft der Herzogtümer Sachsen und Bayern mit seinem Herrschaftssitz in Braunschweig eine mächtige und beinahe königsgleiche Stellung im Reich. Nachdem Heinrich sich weigerte, Barbarossa mit seinen Truppen zu unterstützen, wurde er als Königsverräter verachtet, zudem lehnten sich die übrigen Fürsten im Reich gegen die große Macht des Löwen auf, worauf er 1182 zuerst in die Normandie und darauf nach England ins Exil fliehen musste. In Braunschweig hatte sich Heinrich aber in den Jahren seiner Regentschaft mit dem Bau der Burg Dankwarderode und dem Braunschweiger Dom ein herrschaftliches Repräsentationszentrum geschaffen, in dem sowohl die Wirtschaft als auch die Kultur sich zu entwickeln und zu wachsen begann. Die Rezeption Heinrichs änderte sich über die Jahrhunderte hinweg stetig, so wurde er zum einen als Nationalheld des Deutschtums gefeiert, zum anderen als großzügiger Gönner der Künste und Wissenschaften. In der nachfolgenden Untersuchung soll Heinrichs Wirken als Stifter von Kunst und Literatur und die damit verbundene kulturelle Bedeutung genauer betrachtet werden. 1) Welche Kunstwerke und Reliquien wurden von Heinrich für seine Herzogtümer erstanden und welche Aktualität besitzt dieser welfische "Schatz" noch im 21. Jahrhundert? 2) Welche literarischen Werke sind im Umfeld Heinrichs entstanden und welche Rolle spielte der Herzog dabei? 3) Wie wurde Heinrich der Löwe in Kunst und Literatur über die Jahrhunderte hinweg dargestellt? Um die genannten Fragestellungen zu beantworten, wird vor allem auf die Forschungsliteratur von Johannes Fried, Karl Jordan, Joachim Ehlers und Joachim Bumke zurückgegriffen, die Heinrichs Rolle als Mäzen von Kunst und Literatur im Kontext seiner biographischen Daten darlegen soll.
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