Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule Ludwigshafen am Rhein, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer beim Besuch einer Ausstellung mit den hageren Frauenskulpturen des Künstlers Alberto Giacometti in Berührung kommt, wird fast unwillkürlich an die magersüchtigen jungen Frauen erinnert, die uns heute in den Journalen als „Gardemaß“ der modernen Frau präsentiert werden. „Die Figuren scheinen die Luft um sich herum zu verdünnen. Nichts verbindet sie mit ihrer Umgebung. Der Welt entfremdet, haben sie nur sich selbst, ihre aufrechte Haltung und ihren Blick geradeaus....Der Betrachter empfindet eine von den Figuren ausgehende Distanz, sie beeindrucken ihn durch ihre Verschlossenheit und ihren Stolz.“ Mit diesen Worten beschreibt Tilmann Habermas diese Skulpturen, mit denen Giacometti berühmt geworden ist und die in Analogie ebenso eine Beschreibung eines an Magersucht erkrankten jungen Mädchens einleiten könnte. Giacometti beabsichtigte sicher nicht, die an einer schweren Essstörung leidenden Menschen darzustellen. Der Künstler hat seine eigene Geschichte wie er dazu kam, diese Figuren mit solcher Ausstrahlung zu formen und was sie für ihn aussagen. So hat auch jeder Mensch, der an Essstörungen leidet, ob ihm dies nun sofort anzusehen ist oder nicht, seine individuelle Geschichte mit der „Figur“ und was er für sich und seine Umwelt damit ausdrückt. Die vorliegende Arbeit beschreibt im ersten Teil die Krankheitsbilder der Essstörungen und ihre Erklärungsansätze, in einem zweiten Teil wird die Geschichte der Kunsttherapie und ihre wichtigsten psychotherapeutischen Ansätze dargestellt. Im dritten Teil geht es um die Praxis der Kunsttherapie mit Beispielen und im vierten und letzten Teil um die Arbeit in der sozialpädagogischen Gruppe.