Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Regensburg (Institut für Neuere Geschichte), Veranstaltung: Proseminar zur Neueren Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Als durchaus positiv zu bewertender "Bibelchrist und Betefürst" aber auch als jemand, den man zu den "gewaltsamen, zum Fanatismus neigenden Naturen" zählen muss, wurde er schon bezeichnet: Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz (1559-1576) ist nicht nur aufgrund seiner facettenreichen Persönlichkeit für die Geschichtsforschung so interessant, sondern vor allem deshalb, weil er zu den bedeutendsten Landesfürsten im Zeitalter der Glaubenskämpfe gehört. Er nimmt unter den weltlichen Herrschern eine besonders herausragende Stellung ein, da er für einen Landesfürsten seiner Zeit eher untypisch - vor allem seiner tatsächlichen religiösen Überzeugung folgend handelte und seine politischen Interessen ganz nach seinem Glauben ausrichtete. So führte Friedrich III. als erster deutscher Landesfürst den Calvinismus in seinem Territorium ein und verfolgte ihn äußerst konsequent. Die wichtigste Quelle für das Leben dieses Herrschers bietet uns August Kluckhohn, der Friedrichs persönliche Briefe zusammengestellt und zwischen 1868 und 1872 veröffentlicht hat. Eine umfassende Lage der Forschungsliteratur zu diesem Kurfürsten, zu der besonders Volker Press mit seiner Studie "Calvinismus und Territorialstaat" einen großen Teil beigesteuert hat, trägt ihr Übriges zu einer intensiven Untersuchung bei. Diese Voraussetzungen können helfen, Friedrichs Leben genau zu durchleuchten und seine politische Tätigkeit vor dem Hintergrund seiner tiefgläubigen Frömmigkeit konsequent nachzuvollziehen. Natürlich kann sich nur auf die wichtigsten Eckpfeiler im Leben des Herrschers beschränkt werden, um den Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht zu sprengen. Das Handeln des Kurfürsten, das nicht unmittelbar mit der Konfessionalisierung der Pfalz - also dem Hauptaugenmerk in Friedrichs Politik - in Verbindung steht, wird hier zugunsten einer näheren Betrachtung der pfälzischen Religionsproblematik nicht behandelt werden. Um die Politik des Kurfürsten richtig verstehen zu können, soll zunächst der Blick auf Friedrichs Person und dessen Einstellung gerichtet werden, bevor die politische Laufbahn genauer durchleuchtet werden wird. Auf diese Weise kann es gelingen, Friedrichs Handeln vor dem Spiegel seiner religiös-konfessionellen Überzeugung richtig einordnen zu können.
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