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Parteien-, Finanz-, Flüchtlings- oder Lebenskrise – Krisen scheinen zum Normalzustand geworden zu sein. Neben einem Moment der gesellschaftlichen Verwerfung sind Krisen aber auch gleichzeitig Induktionsmoment von Lern- und Veränderungsprozessen. Auch das Kursbuch war nicht vor der Krise gefeit. 1965 von Hans Magnus Enzensberger in Zusammenarbeit mit Karl Markus Michel gegründet, war es über Jahrzehnte hinweg das meinungsbildende Organ der Republik, das die intellektuellen Diskurse des Landes maßgeblich mitgeprägt hat. Über die Jahre in die Krise gekommen, wird es nun wiederbelebt. Das Kursbuch…mehr
Parteien-, Finanz-, Flüchtlings- oder Lebenskrise – Krisen scheinen zum Normalzustand geworden zu sein. Neben einem Moment der gesellschaftlichen Verwerfung sind Krisen aber auch gleichzeitig Induktionsmoment von Lern- und Veränderungsprozessen. Auch das Kursbuch war nicht vor der Krise gefeit. 1965 von Hans Magnus Enzensberger in Zusammenarbeit mit Karl Markus Michel gegründet, war es über Jahrzehnte hinweg das meinungsbildende Organ der Republik, das die intellektuellen Diskurse des Landes maßgeblich mitgeprägt hat. Über die Jahre in die Krise gekommen, wird es nun wiederbelebt. Das Kursbuch will – fortsetzend mit Nummer 170 – wieder eine Institution werden. Die AutorInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Medien werden darüber nachdenken, was moderne Gesellschaften prägt und verändert, was sie antreibt und hemmt, was sie befreit und behindert. "Krisen lieben" ist so also nicht nur Titel dieses Kursbuchs 170, sondern auch zentrale Diskussionshypothese des Kursbuchs selbst. Jasmin Siri argumentiert, dass die Krise für politische Parteien ein Demokratiegenerator sei, Florian Rötzner skizziert das Zusammenspiel von Medienkrise und Krisenmedien und Gunter Dueck widerspricht gar dem Titel des Kursbuchs und konstatiert: "Ich hasse Krisen."
Seit 2012 erscheint das Kursbuch unter der Herausgeberschaft von Armin Nassehi und Peter Felixberger. ARMIN NASSEHI (*1960) ist Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und einer der wichtigsten Public Intellectuals in diesem Land. Im Murmann Verlag veröffentlichte er unter anderem "Mit dem Taxi durch die Gesellschaft", in der kursbuch.edition erschien "Gab es 1968? Eine Spurensuche". PETER FELIXBERGER (*1960) ist Programmgeschäftsführer der Murmann Publishers. Als Buch- und Medienentwickler ist er immer dort zur Stelle, wo ein Argument ans helle Licht der Aufklärung will. Seine Bücher erschienen bei Hanser, Campus, Passagen und Murmann. Dort auch sein letztes: "Wie gerecht ist die Gerechtigkeit?". Das Kursbuch wurde 1965 von Hans Magnus Enzensberger zusammen mit Karl Markus Michel gegründet. Als einer der wichtigsten kritischen Begleiter der bundesdeutschen Öffentlichkeit setzte die Kulturzeitschrift Themen, die sonst nicht auf der öffentlichen Agenda standen. Demgegenüber gilt es heute, im vorhandenen Themendickicht neue Schneisen zu schlagen und überraschende und ungewohnte Verbindungen herzustellen. Unter der Herausgeberschaft von Peter Felixberger und Armin Nassehi bietet das Kursbuch solche neuen unerwarteten Perspektiven an. Nicht die großen Unterschiede werden diskutiert, sondern das, was einen Unterschied macht.
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