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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophisches Institut - Spanische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll zunächst in einem ersten Schritt die damalige Aufführungspraxis und die theoretischen Konzepte sowie Wesenszüge der spanischen comedia (nacional) des siglo de oro elaboriert werden, sodass diese in einem zweiten Schritt am Beispiel der amerikanischen Netflixserie La directora erprobt werden können. Hierbei soll…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophisches Institut - Spanische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll zunächst in einem ersten Schritt die damalige Aufführungspraxis und die theoretischen Konzepte sowie Wesenszüge der spanischen comedia (nacional) des siglo de oro elaboriert werden, sodass diese in einem zweiten Schritt am Beispiel der amerikanischen Netflixserie La directora erprobt werden können. Hierbei soll zusätzlich ein kurzer Exkurs in die Intermedialität stattfinden, um sowohl retrospektivische als auch höchst aktuelle Forschungsansätze zu verknüpfen. Mit den Worten „Mándanme, ingenios nobles, flor de España” beginnt der spanische Dichter Félix Lope de Vega eines seiner bedeutsamsten Werke, das seit jeher tiefgreifende Spuren in Literatur und Forschung hinterlassen hat. Knapp über 100 Jahre nachdem eine zunächst anonyme und titellose, hochgradig rätselhafte und später dann als Tragicomedia de Calisto y Melibea (1502) bekannte Fassung in Burgos erscheint und damit die Grundlage des späteren Theaters samt dessen Aushängeschild comedia einleitet, erscheint das skandalöse Traktat und wirft jegliche bisher gültigen Regelpoetiken über Bord. Inmitten des goldenen Zeitalter Spaniens, in dem die politische und kulturelle Blüte Europas floriert und die Genre Drama und Lyrik eine vorher nicht gekannte Hochphase erleben, erfährt das Theater eine Institutionalisierung inklusive Etablierung eines Autorenstammes, die seinesgleichen sucht. Wiederum 500 Jahre später erscheint am 20. August 2021 die amerikanische Serie La directora (im Original The Chair) auf der Streaming Plattform Netflix, welche an literarischen Analogien und Parallelen zum siglo de oro regelrecht erblüht. Dr. Ji-Yoon Kim, gespielt von Sandra Oh, wird als erste Frau und Nichtweiße Lehrstuhlinhaberin des Lehrstuhls für Englische und Amerikanische Literaturwissenschaft an der fiktiven Pembroke University und steht vor mannigfaltigen Problemen: sinkende Studierendenzahlen, miserables Mobiliar, institutionelle Diskriminierung und zu allem Übel in die Jahre gekommene Professoren inklusive obsoleter Lehrweisen. Wie einst der tragische Held nimmt sie sich der unmöglich lösbaren Herausforderung an und sieht wie sie der kommenden Katastrophe unterliegt.