Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Die Bilder der Französischen Revolution, Sprache: Deutsch, Abstract: Als der Konvent in Paris am 4. Februar 1794 das Dekret zur Abschaffung der Sklaverei erließ, befanden sich die Abgeordneten auf einer Woge der Euphorie. Vergessen waren die über Jahre andauernden Konflikte, zum einen die kolonialen Probleme, zum anderen die Sklavenfrage betreffend, die über Jahre hinweg zu erbitterten Kämpfen der einzelnen Interessengruppen vor der Pariser Versammlung geführt hatten. Die Abgeordneten betrachteten ihre Entscheidung als Sieg der Prinzipien über die politischen Realitäten, und vergaßen dabei, dass ihre Entscheidung nur ein Produkt eben dieser Realitäten war. Die Stimmung in der Konventsversammlung prägte auch die öffentliche Meinung zu diesem Ereignis und zeichnete die unmittelbare historische Einschätzung der Entscheidung vor. Dementsprechend fand die Abschaffung der Sklaverei auch seinen Eingang in die bildpublizistische Darstellung der Revolutionsereignisse, so zum Beispiel in den uns vorliegenden Holzstich "La Liberté des Côlon". Im Folgenden sollen nun durch die Analyse des Bildes und der Kontrastierung ihrer Ergebnisse mit der historischen Wirklichkeit Rückschlüsse auf Bildgenese, Ereigniswahrnehmung sowie ihre Verbindungen und Diskrepanzen gezogen werden. Hierfür scheint es erforderlich, sich in einem ersten Schritt über seine Einordnung und Beschreibung mit dem Bild als historischer Quelle und als Medium der Ereignisdokumentation vertraut zu machen. Anschließend daran sollen in einem zweiten Schritt die einzelnen Bildelemente vor ihrem historischen Hintergrund untersucht werden, was natürlich nicht geschehen kann, ohne dabei ereignisgeschichtliche und zeitspezifische Bedingungen in größerem Rahmen zu erläutern. In einem letzten Schritt wird dann der Versuch im Mittelpunkt stehen, die aus den ersten beiden Abschnitten gewonnenen Erkenntnisse in den Kontext der Bildpublizistik des revolutionären Frankreichs zu stellen. Hierbei soll der Verortung des Bildes als einem zwischen Vergangenheit und Zukunft kommunizierenden Medium besondere Aufmerksamkeit zukommen. Die zentral wiederkehrende Frage in der gesamten Untersuchung wird dabei sein, wie das historische Ereignis seinen Eingang in die bildliche Darstellung fand, und welche Deutung es darin erfuhr.
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