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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 2, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: HS Die Geschichte der Obszönität in der spanischen Kultur: vom Acipreste de Hita bis Pedro Almodóvar, Sprache: Deutsch, Abstract: Des einen Freud ist des anderen Leid. Dieses Sprichwort könnte man veräußern, betrachtet man die Geschichte der Obszönität in der allgemeinen Literaturgeschichte. Im Lauf der Historie gab es immer und gibt es immer noch Werke, die von einem Teil der Öffentlichkeit, meistens…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 2, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: HS Die Geschichte der Obszönität in der spanischen Kultur: vom Acipreste de Hita bis Pedro Almodóvar, Sprache: Deutsch, Abstract: Des einen Freud ist des anderen Leid. Dieses Sprichwort könnte man veräußern, betrachtet man die Geschichte der Obszönität in der allgemeinen Literaturgeschichte. Im Lauf der Historie gab es immer und gibt es immer noch Werke, die von einem Teil der Öffentlichkeit, meistens jedoch von einem machtinhabenden Amt, wie der Kirche oder einer absolutistischen oder diktatorischen Regierung, als obszön, frivol und unanständig eingestuft wurden und werden. Die häufige Folge solcher Verbannung von Texten in die sinnbildlich mit „obszön“ beschriftete Schublade, war oft völliges Druckverbot oder andere Einschränkungen durch die Zensur und häufig auch Bestrafung und Verfolgung der Autoren. Ironischerweise bereitet dabei allein die Frage danach, was obszön sei, erhebliche Definitionsschwierigkeiten. Denn eine allgemeingültige Definition des Begriffs Obszönität lässt sich nicht aufstellen. Es liegt vielmehr im Auge des Betrachters, variiert von Person zu Person, aber auch von Gesellschaft zu Gesellschaft und von Epoche zu Epoche, wer oder was als obszön, also „unanständig, schamlos, anstößig“2 empfunden wird. „Das lehrt die lange Geschichte: obszön ist, wer oder was irgendwo irgendwann irgendwen aus irgendwelchem Grund zur Entrüstung getrieben hat.“3 Mit dieser amüsanten, weil nach allen Seiten offenen, Definition beginnt Ludwig Marcuse sein unterhaltsames Sachbuch Obszön - Geschichte einer Entrüstung, in dem er an sechs literarischen Skandalen der Weltliteratur darstellt, was im Wandel der Zeiten als obszön empfunden wurde. Aber die Definition ist nach zwei Richtungen diffizil: einmal muss sie eben danach variieren, welche Handlung, Person oder Sache als obszön empfunden wird und zum Zweiten danach, auf welche Weise sich dieses Gefühl äußert. Denn nic ht nur das, was wie Marcuse untermauert, zur „Entrüstung“ treibt, ist obszön, sondern auch was Scham, Abneigung, ja Ekel oder Angst, oder auch ein Zusammenspiel all dieser und weiterer Empfindungen beim jeweiligen Betrachter oder Leser hervorrufen kann. Solange sich Obszönitäten hinter verschlossener Tür, im stillen Kämmerlein des individuellen Privatlebens abspielen, können sie kaum für eine Entrüstung einer größeren Öffentlichkeit, als etwa einiger tratschender Nachbarn, sorgen. [...] 2 Wahrig Fremdwörterlexikon: Synonyme unter dem Eintrag „obszön“, Gütersloh 1999, S. 647 3 Marcuse, Ludwig: Obszön-Geschichte einer Entrüstung, Zürich 1984, S.11