In "Lady Susan" präsentiert Jane Austen ein sowohl hintergründiges als auch fesselndes Porträt einer charmanten und manipulativen Witwe, die die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit mit ihrem scharfen Verstand und ihrem unermüdlichen Charme herausfordert. Der Epistolary-Stil des Werkes, bestehend aus Briefen, entfaltet sich in einem lebendigen literarischen Kontext der späten 18. Jahrhunderts, der von sozialen Klassen, Geschlechterrollen und der Wirtschaftlichkeit von Ehen geprägt ist. Austens feinsinniger Humor und ihre scharfe Beobachtungsgabe verleihen den Charakteren eine Unmittelbarkeit, die den Leser in die intriganten Machenschaften von Lady Susan und ihren Mitmenschen hineinzieht. Jane Austen, eine der prominentesten Schriftstellerinnen der englischen Literatur, lebte in einer Zeit, in der Frauen stark limitiert waren in ihren sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten. "Lady Susan", ursprünglich als Novelle verfasst, zeigt nicht nur ihre literarische Meisterschaft, sondern auch ihre kritische Auseinandersetzung mit den patriarchalen Strukturen, die das Leben der Frauen prägten. Austens eigene Erfahrungen und Beobachtungen der Gesellschaft ihrer Zeit fanden in dieser frühen Arbeit ihren Ausdruck. Dieses Buch ist eine unbedingte Empfehlung für jeden, der sich für die feinen Nuancen zwischenmenschlicher Beziehungen und gesellschaftlicher Konventionen interessiert. Die subtile Ironie und das psychologische Feingefühl, das Austen in "Lady Susan" entfaltet, machen es zu einem unverzichtbaren Leseerlebnis für Literaturfreunde und historische Romantiker gleichermaßen.
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buecher-magazin.deZu Jane Austens 200. Geburtstag erscheint ihr postum veröffentlichter Briefroman "Lady Susan" nun als Hörbuch. Damit endet eine Reihe, die Austen-Liebhabern bereits viele Stunden Hörvergnügen bereitete: Eva Mattes interpretierte alle sieben vollendeten Romane und drückte ihnen ihren stimmlichen Stempel auf. "Lady Susan" ist weniger subtil, als man es von Austen kennt. Der Spott, mit dem die Autorin die gehobene englische Gesellschaft überschüttet, klingt umso unverhohlener durch. Mattes liest so, dass die Charaktereigenschaften der Briefeschreiber bereits in den ersten Minuten deutlich hervortreten. Besonders schön gelingt ihr das bei Lady Susan, der wenig sympathischen Titelheldin, die schlau und ohne moralische Skrupel ihre Intrigen spinnt. Gerade erst verwitwet sucht sie sich einen vermögenden Ehemann. Nebenher versucht sie, ihre Tochter Frederica unter die Haube zu bringen. Auch den übrigen Figuren gibt Mattes die passende Stimme - von Frederica über den jungen Reginald DeCourcy bis hin zur integeren Schwägerin. Dabei variiert Mattes ihre Stimme nur um Nuancen, statt ins Imitatorische zu verfallen. Und das gelingt längst nicht jedem.
© BÜCHERmagazin, Ann-Kathrin Maar (akm)
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»Den Windungen von Austens eleganter Ironie sollte man sich nicht versagen.« Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20170111
Zu Jane Austens 200. Geburtstag erscheint ihr postum veröffentlichter Briefroman "Lady Susan" nun als Hörbuch. Damit endet eine Reihe, die Austen-Liebhabern bereits viele Stunden Hörvergnügen bereitete: Eva Mattes interpretierte alle sieben vollendeten Romane und drückte ihnen ihren stimmlichen Stempel auf. "Lady Susan" ist weniger subtil, als man es von Austen kennt. Der Spott, mit dem die Autorin die gehobene englische Gesellschaft überschüttet, klingt umso unverhohlener durch. Mattes liest so, dass die Charaktereigenschaften der Briefeschreiber bereits in den ersten Minuten deutlich hervortreten. Besonders schön gelingt ihr das bei Lady Susan, der wenig sympathischen Titelheldin, die schlau und ohne moralische Skrupel ihre Intrigen spinnt. Gerade erst verwitwet sucht sie sich einen vermögenden Ehemann. Nebenher versucht sie, ihre Tochter Frederica unter die Haube zu bringen. Auch den übrigen Figuren gibt Mattes die passende Stimme - von Frederica über den jungen Reginald DeCourcy bis hin zur integeren Schwägerin. Dabei variiert Mattes ihre Stimme nur um Nuancen, statt ins Imitatorische zu verfallen. Und das gelingt längst nicht jedem.