Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,7, Universität zu Köln (Institut für Katholische Theologie), Veranstaltung: Einführung in die Historische Theologie: Religion und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: 1956 schrieb G. Stachel, dass es nicht die Aufgabe von Laien sein kann, neue Tätigkeitsbereiche in der Kirche zu erobern, sondern dass abzuwarten sei, wie weit diese durch die Hierarchie der Kirche herangezogen werden. Ob Stachel im Entferntesten geahnt hat, was sich ungefähr sechs Jahre später in Rom in dieser Frage abgespielt hat, ist mehr als fraglich: Johannes XXIII. ruft das Zweite Vatikanische Konzil aus und am Ende dieser mehrjährigen Versammlung stehen 1965 viele gewaltige Beschlüsse, mit denen so gut wie niemand in dieser Zeit gerechnet hätte. Die Zeit war in Deutschland bestimmt von der Nachkriegszeit, der zweiten deutschen Demokratie (Bonner Republik) unter den Kanzlern Adenauer und Erhard und der Wirtschaftsexplosion. In solch einer Zeit sind die Menschen mit sich selbst, ihrem Erfolg und dem Neuaufbau des eigenen Lebens beschäftigt – bleibt da noch Zeit für Religion und Kirche? Wie sah die Stimmung vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil aus? Warum beruft ein Papst in dieser Zeit ein Konzil ein? War das Zweite Konzil nur der Nachfolger des Ersten? Diese Hausarbeit soll einen Überblick über die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Umstände und Gründe der Einberufung desselben geben. Die Dogmatische Konstitution lumen gentium bildet einen weiteren Teil, da in diesem Dokument die Hierarchie innerhalb der Kirche in einschneidender Weise verändert wird und die Rolle der Laien, dem Volk Gottes, ein völlig neues Gewicht erhält. Daher wird im Besonderen die Rolle der Laien in der Kirche betrachtet. Weiterhin ist das Laienapostolat ein wichtiger Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils und beschäftigt sich ebenfalls mit der größten Gruppe in der Katholischen Kirche. Durch die Stärkung der Laien kam es bei manch einem Kleriker auch zu Existenzängsten, da er sich in seinen Autoritäten beschnitten fühlten.