Die Frage nach der Laien in der Philosophie des spateren Mittelalters wurde bis jetzt kaum oder gar nicht thematisiert. Entweder beschrankte sich die philosophiehistorische Forschung auf die Erschliessung der Texte aus der gelehrten und universitaren Tradition des Philosophierens oder unterlie es, den Stand der Philosophierenden oder Adressaten zu berucksichtigen. Indessen zeigt bereits ein sehr oberflachlicher Blick auf die im spateren Mittelalter produzierten Texte philosophischen Inhalts, da es sich lohnt, die Frage nach den Laien und ihrer Beziehung zur Philosophie aufzuwerfen: Es lat sich in der Tat eine stattliche Zahl von Texten identifizieren, die fur Laien geschrieben worden sind. Nicht weniger bedeutsam sind jene Texte, die von Laien verfat wurden. Es genugt, an Dante, Lull und Christine von Pisan zu erinnern. Sind diese Fakten fur die Philosophiehistorie belanglos oder eroffnen sie den Zugang zu einer anderen Wahrnehmung der Philosophie im Mittelalter? In den funf Studien dieses Bandes wird dafur pladiert, da es sich lohnt, die Frage nach dem Verhaltnis von Laien und Philosophie genauer zu untersuchen. Dank einer sehr reichhaltigen Dokumentation eroffnet dieser Band den Zugang zu einer bisher vollig vernachlassigten Welt der mittelalterlichen Philosophie, von der die Philosophiegeschichte in Zukunft nicht mehr wird abstrahieren konnen. Mit gutem Recht kann hier von der Entdeckung eines anderen philosophischen Mittelalters gesprochen werden.
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