Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Landeskunde / Kultur, Note: 1,3, Technische Universität Berlin, Veranstaltung: HS: Gender-Reflexionen in außereuropäischen Ländern, Sprache: Deutsch, Abstract: Assia Djebar schildert in L¿amour, la fantasia, dem ersten Teil einer Tetralogie, die Geschichte und Gegenwart Algeriens, wobei sprachliche und kulturelle Aspekte überwiegen. Deshalb soll in der vorliegenden Arbeit die Sprache im Maghreb im Hinblick auf den kolonialen Hintergrund untersucht werden. Dabei wird die Beziehung zwischen Männern und Frauen und deren Entwicklung ein zentrales Thema einnehmen. In L`amour, la fantasia beschreibt Djebar zum einen die Zeit vom Fall Algiers bis hin zu den Unabhängigkeitskriegen. Sie bezieht sich auf Zeugenberichte und französische Kriegskorrespondenzen zwischen 1830 und 1860/1870, die sie vor allem im ersten und zweiten Abschnitt dokumentiert und teils ironisch hinterfragt. Demgegenüber stellt sie im dritten Teil des Romans mündliche aus dem Arabischen übersetzte Berichte von algerischen Frauen. Dabei geht es ihr um das nicht nur in diesem Roman zentrale Anliegen, den Frauen die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern, was im folgenden Zitat deutlich wird: «Réveiller la voix longtemps silencieuse des femmes algériennes. C¿est autour de ce thème que se développe la production littéraire d`Assia Djebar depuis les années 1980[.]» Susan Ireland gibt an, dass viele weibliche Autorinnen die Wichtigkeit der Frauen betonen, die es ablehnen zu schweigen und sich einschüchtern zu lassen. In die Kapitel fügen sich autobiographische Schilderungen Djebars. Demnach verbindet sie in diesem Roman Fakten und Fiktion mit Autobiographie und Geschichte, die sich in Individual- und Sozialgeschichte unterteilt. Im Folgenden wird zunächst zum besseren Verständnis die Situation von schreibenden algerischen Frauen dargestellt. Anschließend gehe ich auf Djebars Konflikt zwischen der französischen und der algerischen Sprache ein. Neben einer allgemeinen Darstellung dieses Konflikts werde ich versuchen aufzuzeigen, in welcher Form er in L¿amour, la fantasia präsent ist. Anschließend widme ich mich zwei wichtigen Vorgehensweisen der Autorin: der Verarbeitung von Kriegskorrespondenzen und den Erzählungen arabischer Frauen. Dabei soll herausgearbeitet werden, wie sie mit den französischen Texten und den mündlichen Berichten umgeht und welche Intentionen sie mit dieser Darstellung verbindet. Zum Abschluss untersuche ich die im Roman dargestellten sprachlichen und kulturellen Gegebenheiten und Weiterentwicklungen, die auf die kulturelle Begegnung Frankreichs und Algeriens zurück zu führen sind.
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