Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Bürgertum im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit ist innerhalb der aktuellen Forschungsliteratur der einzige Regionalvergleich der Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Landarbeiterschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts. Zwar existiert eine Fülle von Regionalstudien zum Thema bzw. allgemeine, überregionale Abhandlungen. Jedoch untersuchen diese isoliert voneinander die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Landarbeiter. Ziel dieser Abhandlung ist es daher, die wichtigsten Untersuchungen zur Magdeburger Börde und Altbayerns zu synthetisieren und in einen direkten Vergleich zu stellen. Dabei werden insbesondere auch regional unterschiedlich ablaufende Spielarten der Etablierung kapitalistischer Wirtschaftsweisen berücksichtigt. Denn gerade der Magdeburger Börde gelang aufgrund der Intensivierung des Zuckerrübenanbaus bereits in den 1850er Jahren ein vergleichsweise enormer agrarindustrieller Aufschwung und kann daher als Prototyp der Herausbildung einer marktwirtschaftlich industriellen Agrarverfasstheit gesehen werden. Welche Folgen diese Entwicklung für das entstehende Landproletariat, für Gesinde und Tagelöhner und Wanderarbeiter zeitigte, welche ökonomischen, sozialen und kulturellen Ausprägungen stattfanden und ob dabei von einer analog zum Bauerntum ablaufenden Tendenz zur Verbürgerlichung gesprochen werden kann, stellt den Kern dieser Arbeit dar und steht dabei stets in Relation zur tendenziell rückständig verfassten subsistenzorientierten Agrarkorporation Altbayerns mit mittel- und kleinbäuerlichem Schwerpunkt.