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Inhaltsangabe:Problemstellung: Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde und der größte Staat Lateinamerikas. Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass in einem Land mit der Ausdehnung Brasiliens Landkonflikte an der Tagesordnung sind. Der Auslöser der Konflikte ist die ungleiche Landverteilung. Die Ungleichheit besteht darin, dass ein verschwindend geringer Anteil der Bevölkerung Land in riesigen Ausmaßen zum Eigentum hat, während die große Masse der Bevölkerung über wenig oder gar kein Land verfügt. Nicht erst in der heutigen Zeit sind die Bodenbesitzverhältnisse zum zentralen…mehr

Produktbeschreibung
Inhaltsangabe:Problemstellung: Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde und der größte Staat Lateinamerikas. Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass in einem Land mit der Ausdehnung Brasiliens Landkonflikte an der Tagesordnung sind. Der Auslöser der Konflikte ist die ungleiche Landverteilung. Die Ungleichheit besteht darin, dass ein verschwindend geringer Anteil der Bevölkerung Land in riesigen Ausmaßen zum Eigentum hat, während die große Masse der Bevölkerung über wenig oder gar kein Land verfügt. Nicht erst in der heutigen Zeit sind die Bodenbesitzverhältnisse zum zentralen Bestandteil der Landfrage (questão agrária) geworden. Brasilien ist immer ein Land der Großgrundbesitzer und Landlosen gewesen. Im Verlauf der brasilianischen Geschichte war dies häufig Anlaß für Proteste der sozial Benachteiligten, aus denen sich Landlosenbewegungen entwickelten, die für bessere Verhältnisse kämpften und von den Regierenden Veränderungen forderten. Die eingeforderte Landreform ist aber seitens der Mächtigen nie durchgeführt worden. Mit dem Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (MST) hat sich im Jahre 1985 erstmals eine Landlosenbewegung auf nationaler Ebene gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, eine Landreform durchzusetzen. Der bisherige Erfolg des MST bei der Durchsetzung einer Landreform ist ¿ verglichen mit den weitreichenden Zielen ¿ eher als bescheiden zu bezeichnen. Die Landreformmaßnahmen, die seitens der Regierung ausgeführt werden, entsprechen nicht den Vorstellungen des MST hinsichtlich einer umfassenden Landreform. Von 4,5 Millionen landlosen Familien werden jährlich 70.000 in assentamentos angesiedelt. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Durchführung der Ansiedlungen würde der letzte Landlose Brasiliens im Jahr 2064 sein Stück Land erhalten. Von besonderem Interesse für den Historiker ist es, die Entstehung der Bewegung vor dem geschichtlichen Hintergrund zu untersuchen und die Gründung aus diesem Zusammenhang zu erklären. Es stellt sich die Frage, ob bestimmte Entstehungsbedingungen erfüllt sein mußten, damit sich der MST gründen konnte. In diesem Zusammenhang sind besonders zwei Faktoren von herausragender Bedeutung, die wirtschaftliche und die soziale Lage auf dem Land, sowie deren Auswirkungen auf das gesellschaftliche Umfeld. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einführung1 1.1.Themenstellung1 1.2.Zielsetzung und Vorgehensweise2 1.3.Forschungslage3 2.Die Landfrage in Brasilien in historischer [...]

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