Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Technische Universität Berlin (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Idyllenliteratur des 18. Jahrhunderts , Sprache: Deutsch, Abstract: Programmatisch für das Werk Salomon Geßners ist dieser Ausspruch, den er seinem Palemon während des Erlebens einer außergewöhnlichen Naturerfahrung in den Mund legt. Die so ausgedrückte Empfindung, im Anblick der sinnfälligen Natur, ist dann auch ein zentrales Anliegen, welches sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk Geßners zieht. Der Name Salomon Geßner ist heute kaum noch jemandem bekannt; noch Mitte des 18. bis in das 19. Jahrhundert hinein war das gänzlich anders. Die „Idyllen“ und „Neue Idyllen“ waren europaweit regelrechte Bestseller und wurden noch zu Lebzeiten in mehrere Sprachen übertragen. Die hier vorliegende Arbeit nun beschäftigt sich mit dem Landschafts- und Naturbild, welches Salomon Geßner in seinen Idyllen verarbeitete und wie es sich dem Leser darbietet. Dazu wird anfangs versucht, sich der Gattung Idylle, sofern es denn eine solche gibt, anhand einiger Merkmale zu nähern und eine Art Definition zu finden, die allerdings nicht starr und dogmatisch ausfallen soll. Vielmehr wird ein Katalog von Kriterien skizziert, die Idylle und Idyllisches ausmachen und transportieren, ohne sich gegenseitig auszuschließen. Der daran anschließende Blick in die Idyllen-Konzeption Geßners, wie sie sich dem Leser v. a. in seiner Vorrede zu den Idyllen von 1756 präsentiert, soll neben dem Naturverständnis eine weitere Motivation aufzeigen, die der Idylle von Geßner zugrunde liegt. Aufgrund der Fülle der veröffentlichten Idyllen Geßners haben wir uns auf vier Idyllen beschränkt. So sollen im Interpretationsteil der Arbeit die Idyllen „Damon, Daphne“, „Palemon“, „Der Wunsch“ und „Mycon“ eingehender untersucht werden, an denen sich idyllische Momente und deren Entsprechung in der Natur und Landschaftsdarstellung ganz besonders gut festmachen lassen.