Franz Kafka galt bisher vor allem als moderner Großstadtautor. Allerdings ist doch ein recht großer Teil seiner Werke von ruralen Topografien durchzogen und in genuin dörflichen Milieus verortet. Sei es nun etwa im Schloss, im Landarzt oder vielen weiteren Texten vom Früh- bis zum Spätwerk: Immer wieder wendet sich das Kafka'sche Schreiben der Bewegung über und dem Leben auf dem Land zu. Hier treffen Vormoderne und Moderne, Büro und Kneipe, Bauern und Beamte aufeinander und werden als miteinander verschlungen erzählt und gedacht. Die Beiträger*innen legen dar, wie Kafkas Dörfer einen alternativen Blick auf die Kulturgeschichte der Moderne bieten - und somit zugleich auch eine neue Perspektive auf das Werk des Autors ermöglichen.
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