In dem vorliegenden Werk versucht der Autor, die wichtigsten Ideen, die den Taoismus begründeten, aus den Werken des Lao-tzu und des Chuang-tzu herauszuarbeiten. Fast alle Bearbeiter und Übersetzer des Tao-te ching und des Chuang-tzu haben auf mystische Komponenten in beiden Büchern hingewiesen, doch in der Regel keine Angaben darüber gemacht, was sie als Mystik bezeichnen und welche Sprüche oder Spruchteile beziehungsweise welche Textstellen speziell als mystisch anzusehen sind. Daher wird besondere Aufmerksamkeit den Passagen geschenkt, die im Sinne einer Beschreibung mystischen Erlebens gedeutet werden können. Um derartige Zuordnungen treffen zu können, wird zunächst eine Definition der Mystik auf der Grundlage der indischen Yoga-Lehren der Raja-Yoga-Tradition gegeben; diese Definition wird durch Aussprüche bekannter Mystiker unterschiedlicher Kulturen aus verschiedenen Zeiten bis in die Neuzeit hinein belegt. Ein zweiter Themenkreis betrifft die Metaphysik, die im Tao-te ching und mehr noch im Chuang-tzu gelegentlich angedeutet (z.B. in Betrachtungen über Sein und Nicht-Sein), allerdings nicht als geschlossenes System ausgearbeitet ist. Auffällige Parallelen im indischen und griechischen Kulturkreis, auf die in der Literatur schon mehrfach hingewiesen wurde, werden ausführlicher besprochen.
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