Wer Action-Filme mag, ist bei Manschette bestens aufgehoben. Es knallt, es explodiert, es blutet. Manschette bedient sich nicht nur der schnellen filmischen Schnitte zwischen den Szenen und Figuren, er kommt auch auf kurzem Weg zur Sache. Banküberfall, Flucht, ein unvorgesehener Zwischenfall -
diesmal taucht eine Frau mit ihrem entführten Kind auf - und schon bringen zwei Gendarmen den…mehrWer Action-Filme mag, ist bei Manschette bestens aufgehoben. Es knallt, es explodiert, es blutet. Manschette bedient sich nicht nur der schnellen filmischen Schnitte zwischen den Szenen und Figuren, er kommt auch auf kurzem Weg zur Sache. Banküberfall, Flucht, ein unvorgesehener Zwischenfall - diesmal taucht eine Frau mit ihrem entführten Kind auf - und schon bringen zwei Gendarmen den ausgeklügelten Plan durcheinander. Mißtrauen, Seitenwechsel, brutale Morde bestimmen das Bild von da an. Die Geschwindigkeit, mit der die Handlung vorantreibt, ist immens hoch. Und trotzdem gelingt es Manschette, in Luce, einer Malerin und Anarchistin, einen Hauch von 68 in den Roman einfließen zu lassen. Man erinnert sich verklärt, wie die Zeiten damals waren, als man aufs Land aufbrach, welche Diskussion man geführt hat. Als letztes Aufbegehren gegen ihre Welt sieht Luce amüsiert zu, wie sie sich alle gegenseitig abschlachten. Nichts für zarte Seelen. Im Erscheinungsjahr so radikal die französische Krimiszene aufmischend, dass Manschettes Roman sich selbst heute noch von allem überflüssigen Beiwerk entstaubt liest.