Dolmetschen und Übersetzen, das kannten und konnten bereits die alten Kulturen Mesopotamiens, Ägyptens und Griechenlands. Auch im Römischen Reich wurde gedolmetscht und übersetzt. Doch eine Übersetzungstheorie in der Antike - gab es sie wirklich? Sandra Hinckers sucht in Texten altlateinischer Autoren bis zum Ende des Weströmischen Reiches die Spur einer antiken Übersetzungstheorie. Schriftliche Zeugnisse geben Auskunft zu Übersetzern, oftmals selbst Autoren der Zeugnisse, Übersetzungen und Übersetzungsverfahren. Neben Vertretern der vorklassischen und klassischen Epoche kommen die frühen Kirchenväter zu Wort. Ihre Sicht auf heute noch aktuelle Fragen zur Vorgehensweise, zum Umgang mit Unübersetzbarkeit, zu Eingriffen in Text und Textgattung, speziellen Übersetzungsproblemen sowie zu übersetzerischen Vorarbeiten ist aufschlussreich für die historisch-deskriptive Übersetzungsforschung. Sandra Hinckers hat Übersetzen und Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der Université Stendhal Grenoble und der University of Wales Aberystwyth studiert. Sie arbeitete als Übersetzerin und Projektmanagerin im Bereich Maschinenbau und Automobil. Derzeit ist sie als Terminologin tätig. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die lateinische Übersetzungsreflexion.
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